Pressefreiheit: Protest vor russischem Konsulat in Hamburg
Der Tag der Pressefreiheit am Dienstag wird beherrscht durch den Ukraine-Krieg. Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat zu Demonstrationen vor der russischen Botschaft in Berlin und vor russischen Konsulaten in fünf deutschen Städten aufgerufen - darunter auch in Hamburg.
Vor dem russischen Konsulat am Feenteich im Hamburger Stadtteil Uhlenhorst liegen acht leere weiße Overalls auf dem Bürgersteig. Darauf acht Porträts mit jeweils einem Namen und einer Rose. Sie stehen für die Journalistinnen und Journalisten, die im Einsatz in der Ukraine ums Leben gekommen sind. Weitere 30 bis 40 sind wahrscheinlich bei russischen Angriffen auf zivile Ziele getötet worden.
"Beseitigung der Pressefreiheit hat Krieg ermöglicht"

Die Journalistenverbände aus Hamburg und Schleswig-Holstein appellierten an den russischen Generalkonsul Andrei Sharashkin, sich persönlich für ein Ende des Krieges und für Meinungsfreiheit einzusetzen. Stefan Endter vom DJV Hamburg zitierte den russischen Journalisten Dmitrij Muratow: "Der Friedensnobelpreisträger aus Russland hat es ja auf den Punkt gebracht: Erst die systematische Beseitigung der Pressefreiheit in Russland hat diesen Krieg ermöglicht." Rund 100 Demonstrierende - darunter viele Journalistinnen und Journalisten - gedachten der getöteten Kolleginnen und Kollegen mit einer Schweigeminute. Mit den Themen Pressefreiheit und Bedrohung der Demokratie beschäftigen sich auch eine Reihe weiterer Veranstaltungen in Hamburg - so der zweitägigeMediendialog im Hamburger Rathaus am 3. und 4. Mai.
