Pilotprojekt: Hamburg testet Corona-Frühwarnsystem durch Abwasser
Wie stark ist Corona in Hamburg verbreitet? Und gibt es neue Varianten? Das soll ab sofort im Abwasser der Stadt überprüft werden. Hamburg beteiligt sich an einem Pilotprojekt, um die Verbreitung von Coronaviren schneller zu erfassen.
Dafür soll das Abwasser der Hansestadt ein Jahr lang untersucht werden, teilte die Umweltbehörde am Freitag mit. Schon mehrere Tage, bevor sich Menschen krank fühlen oder Tests anschlagen, scheiden sie bei einer Infektion Coronaviren aus. Und die landen dann im Abwasser von Haushalten. Das haben bereits Studien in mehreren europäischen Ländern belegt.
Frühwarnsystem für mögliche Corona-Wellen
Das Infektionsgeschehen lässt sich dabei über eine Analyse des Abwassers schnell abbilden. So sei es möglich, einen Anstieg der Infektionszahlen deutlich früher zu erkennen, als über die Meldungen positiver Tests - quasi als Frühwarnsystem für eine mögliche nächste Corona-Welle.
"Dieses zukunftsweisende Projekt kann dabei helfen, das Infektionsgeschehen inklusive der Dunkelziffer nicht erfasster Infizierungen schneller abzubilden und somit neue Wellen einzudämmen beziehungsweise zu verhindern", sagte Michael Pollmann, Staatsrat der Umweltbehörde.
Hamburg ist einer von 20 Standorten deutschlandweit
Die Bundesregierung hat nun 20 Kommunen ausgewählt, in denen das auch hierzulande erprobt werden soll und Hamburg ist eine davon. Hamburg Wasser entnimmt zweimal pro Woche Proben aus den Zuläufen des Klärwerks im Hafen. Das Institut für Hygiene und Umwelt wertet sie dann aus. Zunächst müssen die sehr verdünnten Viren herausgefiltert werden, anschließend werden sie mit einer speziellen PCR-Analyse untersucht.
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