Nachbar mit Messer schwer verletzt: Mann muss in Psychiatrie
Ein Nachbarschaftsstreit in Hamburg-Altona war im Januar beinahe tödlich geendet: Ein 33-Jähriger griff einen Nachbarn auf einem Parkplatz in der Walther-Kunze-Straße mit dem Messer an und verletzte ihn schwer im Gesicht und am Kopf. Am Montag verurteilte das Hamburger Landgericht den Täter zu sechs Jahren Haft und Unterbringung in der Psychiatrie.
Hinter der Strafkammer liegen turbulente Wochen. "Immer wenn es auf Ihre Familie zu sprechen kam, wurde es ungemütlich", sagte der Vorsitzende Richter im Urteil zum Angeklagten. "Dann haben Sie rumgeschrien." Und auch bei der Tat, für die der 33-Jährige nun verurteilt wurde, ging es um seine Familie.
Missbrauchsvorwürfe gegen den Vater des Angeklagten
Diese lebt in Altona, drei Stockwerke unter einer zuvor befreundeten Familie. Diese aber erhob vor einem Jahr schwere Vorwürfe gegen den Vater des Angeklagten: Der Mann habe eine Tochter der Nachbarn missbraucht. Die Staatsanwaltschaft ermittelt in der Sache weiterhin.
Gericht: Täter befand sich im Wahn
Ende Januar aber traf der Angeklagte den Vater der Nachbarsfamilie und stach dem 48-Jährigen mit einem Messer ins Gesicht und den Kopf. Dabei rief er: "Niemand darf so über meinen Vater reden." Das Gericht ist davon überzeugt, dass der Angeklagte psychisch krank ist. Er habe sich im Wahn dazu berufen gefühlt, seine Familie zu beschützen, so der Richter. Deshalb kommt er in die Psychiatrie, statt ins Gefängnis.
