Kommt es zu einem "Pommes-Engpass" in Hamburg?
Die Ukraine ist einer der größten Speiseöl-Produzenten der Welt. Auch in Hamburgs Supermärkten wird das Öl gerade knapp und auch immer teurer. Das wirkt sich möglicherweise auch auf die Imbissbuden in der Stadt aus.
Eine Frage, die sich anschließt: Droht nun ein Pommes-Engpass in Hamburg? In einigen Teilen Deutschlands sollen die ersten Restaurants und Imbissbuden die Pommes frites schon von ihrer Karte genommen haben. Auch in Hamburg könnte das - zumindest teilweise - bald passieren. Tahir Farooq betreibt einen Burgerladen im Grindelviertel und er rechnet damit, dass er die Pommes frites ab der kommenden Woche von der Karte streichen muss, weil er im Großhandel zuletzt kein Speiseöl bekommen hat. "Ich hab schon mein Bestes versucht", sagt Farooq. Er habe sogar verschiedene Händler kontaktiert, um an Öl zu kommen - allerdings ohne Erfolg. Auch ein teureres Öl habe er nicht bekommen können.
Imbiss-Besitzer muss wohl bald schließen
Für ihn persönlich geht es dabei um weit mehr als allein um Pommes frites. "Unsere Karte basiert zu 80 Prozent auf Öl. Wir haben Burger und Snacks - und alle Snacks werden in der Friteuse gemacht", erklärt Farooq. Gerade habe er das Öl in der Friteuse frisch gewechselt und 25 Liter dort eingefüllt, die halten seinen Erfahrungen nach drei bis vier Tage. Für Farooq steht nun fest: "Ich muss den Laden schließen."
Rapsöl als Alternative zum Sonnenblumenöl
Momme Matthiesen vom Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie gibt allerdings ein klein wenig Entwarnung: Nur das Sonnenblumenöl wird seiner Meinung nach knapp. "Physisch heißt das, dass in den nächsten sechs bis acht Wochen keine Ware mehr zur Verfügung steht, was das Sonnenblumenöl angeht", so Matthiesen. Für ihn gibt es aber eine Alternative: das Rapsöl. Die Produktion sei beim Rapsöl weiterhin gegeben. "Zumal wir auch Rapsöl in Deutschland herstellen und auch selber anbauen", erklärt er.
Hamsterkäufe sind das eigentliche Problem
Für Philipp Haferkamp vom Handelsverband Berlin-Brandenburg ist vor allem eines klar: Schuld an den Speiseöl-Engpässen sind vor allen Dingen die Hamsterkäufe. "Übermäßige Bevorratungskäufe setzen die Lieferketten im Einzelhandel unter Druck", sagt er. Man habe das bereits in der Corona-Pandemie gesehen, als viele Menschen übermäßig viel Toilettenpapier gekauft hätten. "Im Moment gibt es keine flächendeckende Unterversorgung bei Speiseölen", ergänzt er. Demnach hätte es jeder und jede selbst in der Hand, ob es in der Stadt bald keine Pommes frites mehr im Lieblings-Imbiss zu kaufen gibt.
