Hochwasserschutz: Hamburg nimmt zweite Deichlinie in den Blick
In Hamburg gibt es rund 140 Kilometer Deiche. Etwa ein Viertel davon sind sogenannte Sekundärdeiche, besser bekannt auch als zweite Deichlinie. Und die hat die Umweltbehörde jetzt für den Hochwasserschutz genauer in den Blick genommen.
Sekundärdeiche liegen hinter Schleusen oder Sperrwerken und es gibt sie entlang der Este, der Billwerder Bucht und der Dove-Elbe. Mit den Jahren wurden Häuser dicht dran gebaut, Straßen verlaufen auf der Deichkrone, Bäume und Büsche wachsen dort. Im Zuge des Klimawandels, dem Anstieg des Meeresspiegels und mehr Extremwetterereignissen braucht man diese Deiche. Sie sind wichtig für den Hochwasserschutz, wie Morten Klöpper von der Umweltbehörde betonte. "Aber wir wollen nicht mit dem Bulldozer rüberfahren und alles platt machen, was da nicht hingehört", ergänzte Klöpper.
Stadt will Vorkaufsrecht
Seine Behörde will bis 2030 ein Konzept entwickeln, wie man möglichst viel erhalten kann. Konkret geht es um 216 Gebäude. Die Sekundärdeiche wurden ursprünglich als Hauptdeiche gebaut. Sie sind größer als man heute einen Sekundärdeich bauen müsste. Wenn man das berücksichtige, geht es laut Behörde nur noch um 27 Gebäude. Enteignet werde niemand, versicherte Klöpper. Die Stadt will aber ein Vorkaufsrecht.