Hilfe für Obdachlose: Hamburger Kältebus startet wieder
Der Kältebus startet mit Beginn des Novembers wieder, um Obdachlosen auf Hamburgs Straßen zu helfen. Er versorgt sie mit Decken oder bringt sie in Unterkünfte des Winternotprogramms.
"Wir fahren an sieben Tagen die Woche", sagte Projekt-Koordinatorin Christina Pillat-Prieß der Nachrichtenagentur dpa. Bürgerinnen und Bürger haben die Möglichkeit, von 19 Uhr bis Mitternacht per Telefon unter der Nummer 0151 / 65 68 33 68 auf Wohnungslose aufmerksam zu machen, die gefährdet sein könnten. Der Kältebus hat warme Decken und Isomatten dabei und kann die Obdachlosen zu einer schützenden Unterkunft fahren.
In diesem Winter mehr Menschen auf der Straße?
"Wir gehen davon aus, dass wir in diesem Winter viel mehr Leute auf den Straßen antreffen werden", sagte Pillat-Prieß. Sie glaube, dass wegen der schlechten finanziellen Situation mehr Leute auf die Straße geraten. Es seien auch mehr Menschen aus dem Ausland, vor allem aus Osteuropa, dazugekommen. Viele scheuten sich, das Winternotprogramm der Stadt zu nutzen - aus Furcht vor Corona, Diebstahl oder Aggressionen anderer Bewohnerinnen und Bewohner, meinte Pillat-Prieß.
65 ehrenamtliche Helfer
65 Ehrenamtliche gehören zum Team. Sie sind nachts zu zweit unterwegs. Wie oft der Bus zu einem Einsatz gerufen wird, ist sehr unterschiedlich und hängt von den Temperaturen ab. An besonders eisigen Tagen können es nach Aussage von Pillat-Prieß schon einmal 30 bis 50 Anrufe sein. Die Spendenbereitschaft für den Kältebus sei glücklicherweise kaum zurückgegangen, berichtete sie.
Der Kältebus startet immer am 1. November parallel zum Winternotprogramm. "Wir fahren definitiv bis zum 31. März. Wenn das Wetter entsprechend schlecht ist, fahren wir auch länger", betonte Pillat-Prieß. Für das Projekt zuständig ist das "CaFée mit Herz".