Hamburger Flughafen CO2-neutral? Kritik von Umweltverbänden
Der Hamburger Flughafen hat sich als erster deutscher Airport für CO2-neutral erklärt. Allerdings gilt das nur für den laufenden Betrieb am Boden - und nicht für das Fliegen an sich.
"Wir gehen als städtisches Unternehmen mit gutem Beispiel voran", sagte Hamburgs Flughafenchef Michael Eggenschwiler am Mittwoch. Seit mehr als fünf Jahren verzichtet der Airport auf dem Vorfeld auf fossilen Diesel. Flugzeugschlepper fahren mit Erdgas, künftig soll dort Wasserstoff zum Einsatz kommen. Die Flugzeugtreppen werden mit Solarstrom betrieben, die Beleuchtung in den Terminals ist auf LED umgestellt.
CO2-Ausgleich: Flughafen pflanzt Bäume in Kaltenkirchen
Trotzdem stößt der Flughafen immer noch knapp 9.000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr aus. Dafür kauft der Airport Ausgleichszertifikate und pflanzt in Kaltenkirchen mehr als 50 Hektar neuen Wald.
Umweltverbände sprechen von "Mogelpackung"
Umweltverbände sehen die Auszeichnung als CO2-neutral mit gemischten Gefühlen. Der Airport tue viel, meinte Malte Siegert vom NABU. Aber Fliegen an sich ist für ihn immer noch die klimaschädlichste Form des Reisens. Martin Mosel vom BUND sprach gar von einer "Mogelpackung" - unter anderem, weil die Auszeichnung von einem Flughafen-Verband vergeben wird. Der Betrieb des Flughafens macht laut Mosel weniger als ein Prozent der Gesamtimmissionen aus.
