Hamburg will Welterbe-Titel für Sternwarte in Bergedorf
Hamburg schickt erneut die Sternwarte in Bergedorf ins Rennen um den Titel UNESCO Welterbe. Dafür wurde sie bei der deutschen Kultusministerkonferenz (KMK) für eine Bewerbung angemeldet, wie die Kulturbehörde am Dienstag mitteilte.
Die Konferenz entscheidet 2023, welche Stätten auf der Vorschlagsliste der Bundesrepublik zum Welterbe vertreten sein werden und ab 2025 in die Bewerbungsphase bei der UN-Kulturorganisation UNESCO einsteigen dürfen. Nur Stätten, die auf dieser Vorschlagsliste verzeichnet sind, können in den kommenden zehn Jahren Anträge auf Eintragung in die UNESCO-Liste des Kultur- und Naturerbes der Welt stellen.
"Kulturdenkmal von internationalem Rang"
"Mit der Sternwarte in Bergedorf besitzt Hamburg ein wissenschafts- und architekturgeschichtliches Kulturdenkmal des frühen 20. Jahrhunderts von internationalem Rang", sagte Kultursenator Carsten Brosda (SPD). Das Ensemble mit seiner originalen und noch immer voll funktionsfähigen technischen Ausrüstung mache Wissenschaftsgeschichte auch für künftige Generationen erlebbar.
Schon 2012 als Welterbe vorgeschlagen
Bereits 2012 wurde die Sternwarte für die Tentativliste eingereicht. Damals hatte der Expertenbeirat um die Beantwortung offener Fragen gebeten. Die Stadt Hamburg habe die Nominierung daraufhin überarbeitet, hieß es.
Die Bergedorfer Sternwarte wurde Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut und das Linsenteleskop "Großer Refraktor" im Kuppelgebäude gehört zu den größten in Deutschland. Es wird für Lehr- und Forschungszwecke des Fachbereichs Physik an der Universität Hamburg genutzt. Seit 1996 steht das Ensemble unter Denkmalschutz. Derzeit stehen weltweit sieben neuzeitliche Sternwarten auf der Welterbeliste.
