Das Logo der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) an einem Gebäude im Hamburger Hafen. © picture alliance Foto: Daniel Reinhardt
Das Logo der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) an einem Gebäude im Hamburger Hafen. © picture alliance Foto: Daniel Reinhardt
Das Logo der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) an einem Gebäude im Hamburger Hafen. © picture alliance Foto: Daniel Reinhardt
AUDIO: HHLA äußert sich zu Weggang des Tollerort-Geschäftsführers (1 Min)

HHLA: Tollerort-Geschäftsführer geht nicht wegen Cosco

Stand: 30.10.2022 14:15 Uhr

Der Geschäftsführer des Hamburger Container-Terminals Tollerort verlässt das Unternehmen. Laut Terminalbetreiber Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) gibt es keinen Zusammenhang mit der geplanten chinesischen Beteiligung.

Warum hört der Geschäftsführer des Tollerort-Terminals ausgerechnet jetzt auf? NDR und WDR hatten am Sonntagvormittag berichtet, dass der Terminal-Chef in diesen Tagen die HHLA verlässt. Ein Sprecher der HHLA sagte am Sonntag, der Weggang des Geschäftsführers Ende Oktober habe nichts mit dem geplanten Einstieg des chinesischen Cosco-Konzerns zu tun.

HHLA: Entscheidung bereits vor längerer Zeit getroffen

Dies sei vielmehr bereits vor längerer Zeit im beiderseitigen Einvernehmen entschieden worden. Der Geschäftsführer habe "den Wunsch geäußert, eine neue berufliche Aufgabe außerhalb der HHLA annehmen zu wollen", hatte eine Sprecherin der HHLA zu NDR und WDR gesagt. Der 57-Jährige ist nach HHLA-Angaben bereits seit vielen Jahren im Unternehmen und seit 2019 Geschäftsführer des Container-Terminals Tollerort. Man sei ihm "sehr dankbar" für das, was er in verschiedenen Funktionen in der HHLA geleistet habe, hieß es.

Kompromiss im Bundeskabinett zum Cosco-Einstieg

Das Bundeskabinett hatte sich im Streit um den Einstieg des chinesischen Staatskonzerns Cosco am Mittwoch auf einen Kompromiss verständigt. Demnach wurde eine sogenannte Teiluntersagung beschlossen, wodurch die Chinesen nur einen Anteil unterhalb von 25 Prozent an dem Containerterminal Tollerort erwerben dürfen. Ein weitergehender Erwerb oberhalb dieses Schwellenwerts werde untersagt. Cosco wollte ursprünglich einen Anteil von 35 Prozent erwerben. Zudem seien Sonderrechte untersagt worden. Damit werde eine strategische Beteiligung am Terminal verhindert und der Erwerb auf eine reine Finanzbeteiligung reduziert.

Grund für die Teiluntersagung sei, dass eine Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit vorliege. Die Schwelle von 25 Prozent könne auch künftig nicht ohne neues Investitionsprüfverfahren überschritten werden. Cosco werde zudem unter anderem untersagt, sich vertraglich Vetorechte bei strategischen Geschäfts- oder Personalentscheidungen einräumen zu lassen.

Weitere Informationen
Blick auf das Containerterminal Tollerort im Hamburger Hafen. © picture alliance/dpa Foto: Marcus Brandt

Hamburger Hafen: Tollerort-Geschäftsführer verlässt Unternehmen

Seit Tagen gibt es Streit um den Einstieg Chinas. Nach Informationen von NDR und WDR geht nun der Tollerort-Geschäftsführer in wenigen Tagen. (30.10.2022) extern

Clarissa Ahlers © NDR

Kommentar: Weiter Unklarheiten und Streit nach Cosco-Deal

Cosco darf beim Hamburger Terminal Tollerort einsteigen. Die Diskussionen darum sind damit aber längst nicht beendet, meint Clarissa Ahlers. (29.10.2022) mehr

Angela Titzrath, Vorstandsvorsitzende der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), spricht bei einer Pressekonferenz. © picture alliance / dpa Foto: Axel Heimken

Hamburger Hafen-Deal mit China: HHLA begrüßt Kompromiss

Die chinesische Reederei Cosco darf sich am Terminal Tollerort beteiligen. Die Chefin des Betreibers HHLA wies Kritik an dem Deal zurück. (26.10.2022) mehr

Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD). © picture alliance Foto: Flashpic | Jens Krick

Cosco-Kompromiss: Hamburgs Bürgermeister Tschentscher zufrieden

Er verteidigte die chinesische Beteiligung an einem Hafen-Terminal. Doch die Opposition übt weiterhin scharfe Kritik an dem Deal. (26.10.2022) mehr

Das Containerschiff "Cosco Pride" der Reederei Cosco Shipping liegt am Container-Terminal Tollerort im Hamburger Hafen. © picture alliance / dpa Foto: Jonas Walzberg

Hamburger Hafen-Deal mit China: Bund erlaubt begrenzten Einstieg

Grünes Licht vom Bundeskabinett: Die chinesische Staatsreederei Cosco darf beim Container-Terminal Tollerort einsteigen. (26.10.2022) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 30.10.2022 | 14:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Vor dem Landgericht Hamburg beginnt ein Prozess gegen drei Männer wegen versuchter Freiheitsberaubung und wegen Drogenhandels. Die Angeklagten stehen neben ihren Anwälten und verdecken ihre Gesichter. © picture alliance / dpa Foto: Jonas Walzberg

Prozess gegen mutmaßliche Drogenbande in Hamburg

Vor dem Landgericht Hamburg hat am Freitag ein Prozess gegen drei Männer wegen Drogenhandels begonnen. Sie sollen außerdem versucht haben, einen Mann zu entführen. mehr