Fernwärmeleitung unter der Elbe kann gebaut werden
Heißes Wasser für den Hamburger Westen soll in der Zukunft nicht mehr aus dem Kohlekraftwerk Wedel, sondern aus dem neuen Gaskraftwerk auf der Dradenau südlich der Elbe kommen. Für die Fernwärmeleitung gibt es jetzt grünes Licht.
Gegen den Planfeststellungsbeschluss seien keine Klagen eingegangen, teilte die Umweltbehörde am Freitag mit. Der Beschluss sei damit rechtskräftig. Die 7,6 Kilometer lange Versorgungsleitung soll vom Energiepark Dradenau in einem Tunnel den Köhlfleethafen und die Elbe queren und dann über den Hindenburgpark schließlich in der Notkestraße in Bahrenfeld an das bestehende Netz andocken. Die Bauvorbereitungen sollen Ende Januar beginnen und die eigentlichen Bauarbeiten dann im März. Die Gesamtkosten des Projekts sollen 170 Millionen Euro betragen.
Weniger CO2
Das Ziel ist, den Hamburger Westen weiterhin mit Wärme zu versorgen, den CO2-Ausstoß aber erheblich zu vermindern - um jährlich 360.000 Tonnen. Zur Erzeugungsanlage Dradenau soll ein neues Gaskraftwerk gehören. Außerdem ist vorgesehen, industrielle Abwärme zu nutzen.
48 Bäume werden gefällt
Laut Planfeststellungsbeschluss sind die Eingriffe in die Umwelt als gering zu bewerten. Es müssen insgesamt 48 Bäume gefällt werden, für die nach Abschluss der Bauarbeiten neue gepflanzt werden sollen. Der Naturschutzbund (Nabu) kritisierte einige Aspekte des Projekts, verzichtete aber auf eine Klage. Auch der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) stimmte nach Angaben eines Sprechers der Planung zu. "Wir haben eine wichtige Hürde genommen“, sagte Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne). Man liege voll im Zeitplan.
