Farbanschlag auf Haus eines Richters: Staatsschutz ermittelt
Unbekannte haben das Wohnhaus des Hamburger Richters Johann Krieten im südlichen Hamburger Umland in der Nacht zu Donnerstag mit Farbe und Buttersäure attackiert. Justizsenatorin Anna Gallina (Grüne) verurteilte den Angriff scharf.
"Das ist eine Schande", sagte Gallina. Wer einen Richter angreift, weil ihm die Urteile nicht gefallen, agiere "weit außerhalb unseres Rechts- und Wertesystems." Auch der Präsident des Amtsgerichts sprach von einem "beschämenden Tabubruch". Mit politischem Protest oder legitimer Justizkritik habe eine solche Attacke nichts zu tun. Während des Anschlags waren mehrere Menschen im Haus, verletzt wurde niemand.
Bekennerschreiben: Bezug zu G20-Gipfel
Im Internet ist mittlerweile ein Bekennerschreiben aufgetaucht. Darin heißt es, man habe Krietens Haus fünf Jahre nach G20 "ungemütlich" gemacht. Im Zusammenhang mit G20 hatte der Richter einen nicht vorbestraften jungen Mann wegen zweier Flaschenwürfe auf Polizisten zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und sieben Monaten verurteilt. In zweiter Instanz wurde das Urteil in eine Bewährungsstrafe umgewandelt.
Der Staatsschutz der Polizei Niedersachsen übernahm die Ermittlungen.
