Dokumente für "Milliarden-Mike" gefälscht: Mann verurteilt
Der Hamburger Hochstapler "Milliarden-Mike" sitzt zwar mal wieder im Gefängnis. Dennoch beschäftigt er weiter die Gerichte: Am Mittwoch hat das Amtsgericht St. Georg einen Mann zu einer Geldstrafe von 1.300 Euro verurteilt, der für den bekannten Betrüger Dokumente gefälscht hatte.
Parkausweise, ein Rechtsanwaltsausweis, Mitgliedskarten für Golf-, Yacht und Lamborghini-Clubs: Als er noch in Freiheit war, gab "Milliarden-Mike" beim Angeklagten alles in Auftrag, was er für sein Luxusleben brauchte. Seine Währung: Viagra. Pro Auftrag gab es ein paar Potenzpillen von Milliarden-Mike.
"Gefühl, nicht nein sagen zu können"
Der Angeklagte erzählte zerknirscht, dass er den Hochstapler in einem Sexshop auf der Reeperbahn kennengelernt habe. Zuerst habe er nur Autogrammkarten für Milliarden-Mike besorgt. Der aber habe dann immer mehr verlangt. "Es gab nie eine Drohung", so der 58-Jährige. "Aber ich hatte immer das Gefühl, nicht nein sagen zu können."
Falsche Kontoauszüge mit Millionenbeträgen
Der Richter glaubte ihm das. Denn nach allem, was man in den Medien so höre, "ist das noch ganz anderen Leute passiert", sagte er in seinem Urteil. "Milliarden-Mike" hatte sich auch Polizeiausweise, Examenszeugnisse und einen Kontoauszug anfertigen lassen, der ihm ein Vermögen von 29 Millionen Euro bescheinigte. Bei diesen Dokumenten bestritt der Angeklagte aber, der Fälscher gewesen zu sein.
"Milliarden-Mike" sitzt Strafen ab
Der vielfach vorbestrafte"Milliarden-Mike" ist Co-Autor des vor acht Jahren erschienenen Buches "Milliarden Mike: Ich hab sie alle abgezockt". Medien haben häufig über sein schillerndes Leben berichtet. Zuletzt war er im Mai zu weitere neun Monaten Haft verurteilt worden - wegen Bestechung einer Polizistin.
