Bußgelder für Schulschwänzer in Hamburg: Kritik der Linken
Obwohl Hamburgs Schulen derzeit gar nicht für alle Schülerinnen und Schüler offen sind, geht die Schulbehörde mit fast 300 Bußgeldbescheiden gegen Schulschwänzer vor. Die Linke ist darüber empört.
"Unmenschlich" und "unverhältnismäßig brutal" findet Sabine Boeddinghaus, die schulpolitische Sprecherin der Linken, das Handeln der Behörde. 291 Bußgelder sind in diesem Jahr schon gegen Schülerinnen und Schüler oder Eltern verhängt worden - wegen "anhaltender Schulpflichtverletzung", wie das Schwänzen im Amtsdeutsch heißt.
Die Zahlen stehen in einer Antwort des Senats auf Fragen der Linken. In einem Fall soll ein Schüler weder einen Laptop noch einen Tabletcomputer gehabt haben, um am Unterricht teilzunehmen. Mit seinem Handy hat er die Schulaufgaben offenbar nicht bearbeiten können. Dass die Behörde in solchen Fällen Bußgelder verhängt, müsse sofort gestoppt werden, forderte die Linke.
Behörde verweist auf bestehende Schulpflicht
Die Schulbehörde verweist darauf, dass die Schulen ausreichend Leihgeräte hätten. Im übrigen bestehe die Schulpflicht weiter, auch wenn die Präsenzpflicht derzeit aufgehoben sei.
