Ein Airbus-Techniker arbeitet in einem Rumpfsegment in der neuen Strukturmontage der Airbus A320 Familie in Hangar 245 im Airbus Werk in Finkenwerder. © picture alliance/dpa Foto: Christian Charisius

Airbus sucht bis Mitte 2023 mehr als 1.000 neue Mitarbeiter

Stand: 26.08.2022 06:45 Uhr

Der Flugzeugbauer Airbus sucht händeringend neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - allein bis Mitte 2023 mehr als 1.000. Nachdem die Produktion während der Corona-Pandemie drastisch heruntergefahren wurde, soll sie nun sukzessive wieder steigen, und zwar bis auf den Rekordwert von 75 Maschinen der A320-Familie im Jahr 2025.

"Entsprechend stellen wir auch ein", sagte der Chef der neuen Strukturmontagetochter Airbus Aerostructures, André Walter. "Wir haben im letzten und in diesem Jahr bereits 700 feste Mitarbeiter und circa 1.400 Leiharbeitskräfte wieder eingestellt." Diese Werte gelten für den gesamten zivilen Flugzeugbau in Deutschland, zu dem auch die Endmontage bei der Tochter Airbus Operations gehört.

Die bisherigen Einstellungen reichen Walter zufolge bei weitem nicht aus. So seien allein für die Rumpfschalenfertigung in Nordenham an der Unterweser bis Mitte 2023 weitere 150 neue Stellen zu besetzen. Und für Hamburg, den nach Toulouse zweitgrößten Airbus-Standort, bezifferte Walter den zusätzlichen Personalbedarf bis Mitte kommenden Jahres auf 800 bis 1.000.

Konkurrenz bei Suche nach qualifizierten Mitarbeitern

Insgesamt arbeiten bei Airbus laut Walter an den deutschen Standorten derzeit 21.450 Beschäftigte in der zivilen Flugzeugfertigung, davon entfallen 8.400 auf die Aerostructures-Standorte Hamburg, Bremen, Nordenham und Stade. Als größte Herausforderung bezeichnete er es, überhaupt genügend qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden. Erschwerend komme hinzu, dass der Flugzeugbauer nicht allein auf der Suche nach Fachkräften sei. "Andere Industrien und Branchen haben in den letzten Monaten drastisch angezogen, das heißt qualifizierte Facharbeiter werden überall gesucht und da sind wir natürlich im Wettbewerb."

Umstrittener Konzernumbau

Airbus hatte entschieden, 2022 sämtliche Werke, die mit der Produktion und Ausrüstung von Strukturkomponenten wie Rumpfsektionen beschäftigt sind, in einer neuen Tochter zu bündeln. Wegen eines heftigen Konflikts über den Umbau mit der IG Metall konnte die neue Tochter Aerostructures in Deutschland erst am 1. Juli starten - das entsprechende Gegenstück in Frankreich (Airbus Atlantic) arbeitet seit Jahresanfang in der neuen Struktur. Bis Mitte 2025 soll auch die Airbus-Tochter Premium Aerotec mit Standorten in Augsburg, dem niedersächsischen Varel und dem rumänischen Brasov integriert werden.

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NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 26.08.2022 | 06:00 Uhr

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