NDR Elbphilharmonie Orchester

Bruckner 2024

Freitag, 15. März 2024, 20:00 bis 22:30 Uhr

Dirigent Paavo Järvi im Porträt © NDR/Kaupo Kikkas Foto: Kaupo Kikkas
Dirigent Paavo Järvi im Porträt © NDR/Kaupo Kikkas Foto: Kaupo Kikkas
Paavo Järvi, Dirigent

Anton Bruckner schrieb seine zweite Sinfonie in einer Zeit, in der er in einer tiefen Krise steckte. 1868 war er nach Wien gekommen, um am Konservatorium Harmonielehre zu unterrichten. Als Organist wurde er in ganz Europa gefeiert, doch als Komponist war er noch unbekannt. Ein Skandal machte ihm das Leben schwer. Er nannte eine Klavierschülerin vertraulich "Lieber Schatz". Dies wurde als unsittliche Annäherung ausgelegt. Die Presse stürzte sich darauf, Bruckner musste sich wegen Moralgefährdung öffentlich erklären.

Gedankenblitze von unleugbarer Originalität

In dieser Stimmung der Demütigung und Vorverurteilung hat Bruckner seine zweite Sinfonie geschrieben. Wie ein roter Faden zieht sich die innerliche Zerrissenheit durch das gesamte Werk. Immer wieder reißen Motive und Themen ab. Deshalb wurde die Sinfonie von manchen auch "Pausensinfonie" genannt. Nach der Uraufführung 1873 schrieb jedoch ein Kritiker: "Es ist kein gewöhnlicher Sterblicher, der aus dieser Musik spricht. Es sind Blitze von Gedanken darin, Phrasen und Wendungen von unleugbarer Originalität. Ein eigenes, melodisches Leben."

Anton Bruckners Markenzeichen

Die thematische Arbeit, die virtuose Kontrapunktik und das Erschaffen gewaltiger Klangkathedralen. All das findet sich in Bruckners Zweiter wieder. Besonders charakteristisch für die am 26. Oktober 1873 von den Wiener Philharmonikern unter Leitung Bruckners uraufgeführte neue Sinfonie sind die immer weiter in die Höhe schreitenden Sekundvorhalte der Hörner im 2. Satz, dem Andante. Niemals hat man so etwas zuvor hören können. Das Wiener Publikum nahm das Werk äußerst positiv auf. Trotzdem arbeitete Bruckner seine Zweite anschließend, wie bei fast allen seinen sinfonischen Werken, an mehreren Stellen noch einmal um.

Geschichte einer Liebe - Sieben frühe Lieder

Romantik pur sind Alban Bergs frühe Liederkompositionen. Die meisten davon hat er während seiner Studienzeit geschrieben und sie später, als er sich intensiv mit der Zwölftontechnik befasste, als Jugendsünden bezeichnet. Rund zwanzig Jahre später hat Alban Berg sieben dieser frühen Lieder zu einem Zyklus zusammengefasst und eine Orchesterversion verfasst. Den Rest seiner Jugendstücke ließ er unveröffentlicht.

Eine Sendung von Stephan Sturm.

Das Programm

Anton Bruckner
Sinfonie Nr. 2 c-Moll
Alban Berg
Sieben frühe Lieder für Sopran und Orchester

Laura Aikin Sopran
NDR Elbphilharmonie Orchester
Ltg.: Paavo Järvi

Aufzeichnung vom 16.05.2019 in der Elbphilharmonie Hamburg

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