Verfremdete Büste der Nofretete © picture alliance / dpa | Jens Kalaene Foto: Jens Kalaene

Neuer Podcast: "Akte: Raubkunst?" beleuchtet bekannte Kunstwerke

Warum stehen Museen in Deutschland voll mit Kulturschätzen aus Asien und Afrika? Wie sind sie hier hergekommen? In "Akte: Raubkunst?" erzählt Helen Fares die Geschichte von Objekten in deutschen Museen, die eigentlich nicht hier sein sollten.

Sechs Episoden, sechs Kulturschätze - einige davon sind berühmt und umkämpft, wie die Nofretete-Büste in Berlin, andere noch kaum erforscht. Um herauszufinden, wie sie nach Deutschland gekommen sind, müssen wir zurück in ein Kapitel der Geschichte, über das bislang noch zu wenig gesprochen wird: die Kolonialgeschichte. Als europäische Mächte nicht nur Land und Ressourcen gewaltvoll an sich reißen, sondern auch sakrale Schätze und Kunst. Die Recherche führt an Ausgrabungsstätten, auf Schiffe und Expeditionen und in dubiose Auktionshäuser.

Wir durchforsten historische Briefe, sprechen mit Menschen, die die Herkunft der Objekte erforschen. Und wir fragen Menschen aus den Herkunftsländern der Objekte, was sie ursprünglich bedeutet haben und lassen die zu Wort kommen, die die Objekte zurückfordern. Nicht alle Objekte sind klar geraubt, deshalb das Fragezeichen im Titel. Die Suche nach Antworten auf die Frage "Raubkunst?" gibt tiefe Einblicke in koloniale Machtstrukturen und den europäischen Blick, der ganze Kontinente "fremd" und "exotisch" machte – Strukturen und Narrative, die sich bis heute fortsetzen.

Die erste Folge erscheint am 11.08. auf allen üblichen Podcast-Plattformen. In der ARD Audiothek erscheinen gleich zwei Folgen. Danach erscheint jeden Donnerstag eine neue Folge.


Cover des Podcasts "Akte: Raubkunst?" © ARD Foto

"Akte: Raubkunst?" in der ARD Audiothek

Warum stehen Museen in Deutschland voll mit Kulturschätzen aus Asien und Afrika? Wie sind sie hier hergekommen? Antworten liefert der Podcast. extern

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