Andy (Charly Hübner) mit seinem Chef Christopher (Stephan Schad, li.) und seiner Kollegin Bea (Lisa Maria Potthoff) beim Geschäftsessen. © NDR/ARD Degeto/Manju Sawhney
Andy (Charly Hübner) mit seinem Chef Christopher (Stephan Schad, li.) und seiner Kollegin Bea (Lisa Maria Potthoff) beim Geschäftsessen. © NDR/ARD Degeto/Manju Sawhney
Andy (Charly Hübner) mit seinem Chef Christopher (Stephan Schad, li.) und seiner Kollegin Bea (Lisa Maria Potthoff) beim Geschäftsessen. © NDR/ARD Degeto/Manju Sawhney
AUDIO: Mediathektipps: "Für immer Sommer 90", "Die Erbschaft", "Win Win" (4 Min)

Mediathektipps: "Für immer Sommer 90", "Die Erbschaft", "Win Win"

Stand: 09.09.2023 07:56 Uhr

Charly Hübner in einem improvisierten Roadtrip in den Sommer 1990, eine Doku über eine Arbeitswelt wie im Computerspiel und schwelende Geschwisterkonflikte - die Mediatheken von Arte, 3sat und ARD bieten viel Spannendes.

von Silke Lahmann-Lammert

"Für immer Sommer 90": Herrliche Improvisation

Auswendig gelernte Dialoge so zu sprechen, als wären sie ihnen gerade eingefallen: Das lernen Schauspielerinnen und Schauspieler in ihrer Ausbildung. Aber gar keinen Text zu haben und sich selbst etwas ausdenken zu müssen: Das ist eine besondere Herausforderung. In ihrer Miniserie "Für immer Sommer 90" haben die Regisseure Jan Georg Schütte und Lars Jessen ihr hochkarätiges Ensemble improvisieren lassen.

Der Banker Andy Brettschneider (Charly Hübner) will mit seiner Kollegin zu einem Geschäftstreffen in Malmö reisen, als sein Chef ihn mit einem ungeheuerlichen Vorwurf konfrontiert:

"Andy, es liegt gegen dich eine Anschuldigung wegen Vergewaltigung vor."
"Was?"
"Ich habe die Information heute morgen bekommen. Sie enthält Details, die darauf schließen lassen, dass sie eventuell glaubwürdig sind."
"Ich habe in meinem ganzen Leben niemand vergewaltigt, ist das klar?"

Andy vermutet, dass seine Kollegin Bea den anonymen Brief geschrieben hat, um beruflich an ihm vorbeizuziehen. Die streitet alles ab. Doch dann ruft seine Mutter an und eröffnet ihm die nächste Hiobsbotschaft:

"Ich habe einen Brief bekommen. Da geht's um etwas von früher."

Andy wird klar, dass die Anschuldigungen ins Jahr 1990 zurückführen: Damals feierte seine Clique eine Fußballweltmeisterschaftsparty mit reichlich Alkohol und einem Filmriss. Um die Vorwürfe zu entkräften, macht Andy sich auf die Reise in seine Vergangenheit.

Charly Hübner, Lisa Maria Potthoff und ihre Schauspielerkolleginnen und -kollegen zeigen in der tragikomischen Serie "Für immer Sommer 90", wie herrlich sie improvisieren können. Alle vier Folgen stehen in der 3sat-Mediathek.

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Andy (Charly Hübner) macht sich auf eine Reise in die Vergangenheit. Der Frankfurter Erfolgsbanker muss sich gegen den Vorwurf der Vergewaltigung verteidigen und herausfinden, wer hinter einem anonym verfassten Brief steht. Eine geschäftliche Intrige, eine perfide Erpressung oder ein später Racheakt? © NDR/ARD Degeto/Manju Sawhney

"Für immer Sommer 90" in der 3sat-Mediathek

Dem Erfolgsbanker Andy Brettschneider (Charly Hübner) wird anonym eine Vergewaltigung vorgeworfen wird. Was steckt dahinter? extern

"Win Win": Zwischen Spielspaß und Raubbau am eigenen Körper

Fahrer und Fahrerinnen, die bei Uber arbeiten, sind verpflichtet, eine App zu nutzen:

"Du kannst dir deine Zeit immer selbst einteilen. Denn mit der Uber-App liegt die Entscheidung in deiner Hand. Wenn Sie in den nächsten Tagen 60 Fahrten erledigen, bekommen Sie einen Bonus von 300 Euro oben drauf. Lassen Sie es sich nicht entgehen!"

Bonus, Belohnung: Das klingt wie ein Computergame. Tatsächlich nutzen immer mehr Arbeitgeber Methoden aus der Welt der Spiele, um ihre Angestellten zu motivieren. Der Filmautor Friedrich Rackwitz hat sich umgehört. Ein Fahrer erzählte ihm, "dass er am Anfang total drauf abgegangen ist, dass er jedem Bonus hinterher gejagt ist."

Doch der Spielspaß am Arbeitsplatz hat eine Kehrseite, erklärt der Autor: "Er hat aber irgendwann gemerkt, dass er Raubbau an seinem Körper macht. Dass er zunimmt, schlecht schläft. Dass er auch selber im Auto übernachtet hat, um morgens direkt losfahren zu können." 

Friedrich Rackwitz testet im Selbstversuch, wie die sogenannte "Gamification" sich auf unsere Arbeit, Freizeit und Gesundheit auswirkt. "Win Win" heißt die spannende Dokumentation in der ARD Mediathek.

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Pixelfiguren über der Silhouette von Hamburg (Montage) © fotolia.com Foto: James Thew, Atlantis

"Win Win" in der ARD Mediathek

Regisseur Friedrich Rackwitz erforscht an sich und anderen, was dabei herauskommt, wenn man sein Leben einer App übergibt. extern

"Die Erbschaft": Psychologisch genau und exzellent besetzt

Veronika Grønnegaard ist eine dänische Künstlerin mit internationalem Renommee. Als sie mitten in der Nacht bei Signe anruft, ist die junge Blumenhändlerin verwirrt. Sie soll so schnell wie möglich zu ihr kommen, sagt Veronika. Als Signe bei ihr ankommt, übergibt die schwerkranke Künstlerin ihr einen Brief. Erstaunt liest die junge Frau, dass sie das Anwesen erben soll, auf dem Veronika lebt und arbeitet.

Innerhalb weniger Stunden entdeckt Signe, was ihre Eltern ihr verschwiegen haben: Veronika Grønnegaard ist ihre leibliche Mutter. Und nicht nur das: Signe hat auch noch ältere Geschwister - die mit der Erbregelung alles andere als einverstanden sind. 

"Die Erbschaft" beleuchtet die schwierige Beziehung der Geschwister, die in ihrer Kindheit mit wenig Liebe auskommen mussten. Die Kunst war immer wichtiger. Alle drei Staffeln der psychologisch genau gezeichneten und exzellent besetzten dänischen Serie sind jetzt in der Arte Mediathek zu sehen.

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Dieses Thema im Programm:

NDR Kultur | Der Sonnabend | 02.09.2023 | 17:20 Uhr

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