Szene aus dem Film "Dalíland" © SquareOne Entertainment
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AUDIO: Filmtipp: "Dalíland" (4 Min)

"Dalíland": Ben Kingsley überzeugt im Biopic über Salvador Dalí

Stand: 04.09.2023 06:00 Uhr

Salvador Dalí war Maler, Bildhauer, Grafiker, Bühnenbildner und Schriftsteller. Um sein extravagantes Leben und seine Ehe mit Gattin Gala geht es in "Dalíland", dem Film mit Ben Kingsley und der fantastischen Barbara Sukowa.

von Bettina Peulecke

Dalí ist ein großer Künstler, in dessen Wortschatz die Vokabel "Bescheidenheit" nicht existiert haben dürfte. So jedenfalls wird der Mann mit dem markanten Zwirbelbart in diesem Film dargestellt - von Oscarpreisträger Ben Kingsley, der sichtlich Spaß an der Rolle des exzentrischen Narzissten hat. Auch seinen extravaganten Lebensstil genießt Dalí ungemein.

Die schillernde Welt Dalís

Gerade ist er in New York, es ist das Jahr 1973, als der junge Kunsthochschulabsolvent James überraschend in die schillernde Welt Dalís hineingezogen wird. Dalís ebenso exzentrische Gattin Gala, fantastisch dargestellt von Barbara Sukowa, findet Gefallen an dem jungen Mann, der eigentlich nur einen Umschlag mit Geld im Luxushotel Regis abgeben soll, wo Dalí mitsamt seiner Entourage für ein paar Wochen residiert.

Der Galerist, bei dem James seit Kurzem arbeitet, erklärt ihm, dass Gala die "Macht" in der Beziehung hat: über die Finanzen und ihren Mann, der bei all seiner selbstherrlichen Genialität zu dem Zeitpunkt seine Glanzzeit bereits hinter sich hat, der nun mit dem Alter und der Vergänglichkeit hadert und sich manchmal wie ein kleines Kind benimmt. Ohne seine Ehefrau, die sich zunehmend um ihren jungen Liebhaber kümmert, ist das Genie Dalí verloren:

"Ich brauche sie. Als Antrieb. Ohne meine Gala lande ich im Irrenhaus oder als Landstreicher unter einer Brücke." Filmszene

Dalí und Gala: Eine explosive Beziehung

Szene aus dem Film "Dalíland" © SquareOne Entertainment
Gala (Barbara Sukowa) ist die treibende Kraft hinter dem Schaffen von Salvador Dalí (Sir Ben Kingsley).

Nicht nur Gala, auch Dalí findet Gefallen an dem hübschen James, der außerdem ein gutes Gespür für Kunst und entsprechenden Sachverstand hat. Und so wird James kurzerhand zu Dalís persönlichem Assistenten und taucht ein in den exklusiven Lebensstil, den Schaffensprozess und die explosive Ehe, die zu dem Zeitpunkt zu bröckeln scheint.

Auf dieser Beziehung liegt das Augenmerk des Films, nicht so sehr auf dem Künstler allein oder dessen Werken. Die Schauspieler überzeugen, Ben Kingsley agiert manchmal zwar scharf am Rand zur Karikatur, aber eben nur am Rand.

Enorme Präsenz von Barbara Sukowa

Barbara Sukowa als herrische Gala hat eine enorme Präsenz, und die Dynamik der Beziehung wird sehr deutlich. Nur am Rande geht es um das Thema Geld und Kunst sowie Fälschungen, und diese angerissenen Aspekte wirken wie ein Fremdkörper in diesem Film, der ansonsten gewissermaßen etwas vor sich hin schlendert.

Dalíland

Genre:
Biografie | Drama
Produktionsjahr:
2022
Produktionsland:
USA, Vereinigtes Königreich
Zusatzinfo:
Mit Ben Kingsley, Barbara Sukowa, Christopher Briney u. a.
Regie:
Mary Harron
Länge:
97 Minuten
FSK:
ab 16 Jahren
Kinostart:
ab 7. September 2023

Dieses Thema im Programm:

NDR Info | Kultur | 04.09.2023 | 07:55 Uhr

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