Schauspieler Ralf Wolter ist tot
Der Film- und Fernsehschauspieler Ralf Wolter ist tot. Das bestätigte seine Ehefrau in München. Wolter wurde 95 Jahre alt. Er war unter anderem durch seine Rolle als Sam Hawkens in mehreren Karl-May-Verfilmungen bekannt geworden.
Ralf Wolter wurde 1926 in Berlin in eine Artistenfamilie geboren. Von 1946 bis 1948 besuchte er die Schauspielschule "Der Kreis", bevor er an verschiedenen Theatern in Berlin und Potsdam auftrat. Dort spielte er zwar überwiegend in Boulevardstücken, seine Liebe zu humoristischen Texten und zur Musik führte ihn aber auch ans Kabarett. In den späten 50er-Jahren etwa spielte er auch in Hamburg beim Kabarett rendez-vous.
Durchbruch als Sam Hawkens in Karl-May Filmen
Der Karl-May-Western "Der Schatz im Silbersee" brachte Ralf Wolters 1962 den Durchbruch. Als etwas schusseliger und sympathischer Trapper Sam Hawkens spielte er in mehreren Filmen den Begleiter von Old Shatterhand und Winnetou.
Ein Jahr zuvor mimte er einen sowjetischen Agenten mit Glatzkopf an der Seite von James Cagney und Horst Buchholz in Billy Wilders Komödie "Eins, Zwei, Drei" (One, Two, Three). 1967 spielte er dann eine seiner wenigen Hauptrollen: als Kuhhirte Krischan in der in der DDR gedrehten Filmkomödie "Die Heiden von Kummerow und ihre lustigen Streiche".
Schlagzeilen mit tödlichem Verkehrsunfall
Im Mai 2002 war Wolter an einem Unfall mit drei Toten durch ein riskantes Wendemanöver auf der A 24 beteiligt, bei dem er den Unfallort verließ. Der damals 75-Jährige stritt damals ab, von dem Unglück etwas bemerkt zu haben. Wegen fahrlässiger Tötung und Gefährdung des Straßenverkehrs wurde er zu einer zehnmonatigen Freiheitsstrafe auf Bewährung und einer Geldstrafe von 7.000 Euro verurteilt.
Ralf Wolter stand über 60 Jahre lang vor Film- und Fernsehkameras und spielte in mehr als 230 Produktionen mit. Seinen letzten Auftritt in einem Film hatte er 2012 in "Bis zum Horizont, dann links" mit Kollegen wie Otto Sander, Herbert Feuerstein, Tilo Prückner und Anna Maria Mühe.