Die Autorin Barbara Noack © picture alliance/dpa Foto: Peter Kneffel

Barbara Noack: Die Meisterin des heiteren Romans ist tot

Stand: 21.12.2022 13:07 Uhr

Barbara Noack ist tot. Die Autorin zahlreicher Romane und Drehbücher starb am 20. Dezember mit 98 Jahren in München. Einen ihrer größten Erfolge feierte sie in den 1970ern mit der TV-Serie "Der Bastian".

Nachdem ihre ersten Versuche, ein Buch zu veröffentlichten gescheitert waren, gelang ihr 1955 mit "Die Zürcher Verlobung" der Durchbruch. Der Bestseller wurde 1957 prominent verfilmt. Für die ZDF-Serie "Der Bastian" schrieb Noack erst das Drehbuch, dann den Roman. Die Verfilmung mit Horst Jansen und Karin Anselm war eine der erfolgreichsten Fernsehserien der 70er-Jahre. Auch Noacks Drehbuch zu der Liebesserie "Drei sind einer zuviel" traf das Lebensgefühl der Zeit.

Millionen lesen Noacks Liebesgeschichten

Bis weit in die 80er-Jahre schrieb die alleinerziehende Mutter eines Sohnes vor allem Liebesgeschichten und heitere Romane wie "Flöhe hüten ist leichter". Später veröffentlichte Noack auch autobiographische Schriften wie "Eine Handvoll Glück" und "Ein Stück vom Leben". Mit ihren zahlreichen Romanen und Drehbüchern, darunter zwei "Traumschiff"-Folgen, begeisterte Barbara Noack Millionen Leserinnen und Fernsehzuschauer. Ihr Verleger Michael Fleissner sagt über sie: "Sie war eine Autorin besonderer Güte und Freundschaft. Barbara Noack bleibt unvergessen."

Jugend während des Zweiten Weltkriegs in Berlin

Aufgewachsen während des Zweiten Weltkriegs in Berlin, begann sie schon als Elfjährige mit dem Schreiben, um sich vom Schrecken um sie herum abzulenken. Ein Anglistik-Studium musste sie wegen des Krieges abbrechen. Später ging sie an die Berliner Kunstschule und arbeitete als Illustratorin und Journalistin, bevor ihr der Durchbruch als Autorin gelang.

In den 1990er-Jahren hörte Noack weitgehend auf zu schreiben. "Ich habe mich selber in den Ruhestand versetzt. Ich habe geahnt, dass meine Schreibmaschinen irgendwann kaputt gehen und dass ich mit Computern im Clinch liegen würde. Ich habe auch zu viel geraucht dabei. Ich brauchte immer ein Aufputschmittel. Ich hatte ja keine Lust immer an den Schreibtisch, ich musste ja", sagte die Erfolgsautorin einmal. Diese "Quälerei" habe sie nicht mehr gewollt. Ihre letzten Jahre habe sie nicht mehr in ihrem Haus am Starnberger See, sondern in einem Heim in München verbracht, teilte ein Verlagssprecher mit.

Dieses Thema im Programm:

NDR Kultur | Klassisch unterwegs | 21.12.2022 | 14:00 Uhr

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