Das Gespräch

Gast: Heribert Prantl

Sonntag, 28. April 2024, 13:00 bis 13:30 Uhr

Heribert Prantl © Nina Tenhumberg

"Es gab keine Zeitenwende, und es gibt sie nicht." Wenn Heribert Prantl das Wort nimmt, hört man von Anfang an hin. Der Journalist und Autor vertritt seine Positionen unerschrocken und mit rhetorischer Verve. Es geht ihm dabei nicht um Effekte. Nach gründlicher Überlegung und aus Überzeugung stellt er weitverbreitete, als Konsens ausgegebene Denk- und Redeweisen infrage. Er tut dies in der für ihn typischen kernigen und bildkräftigen Sprache.

"Den Frieden gewinnen" - Buch von Heribert Prantl © Penguin Random House Verlagsgruppe
Das Buch "Den Frieden gewinnen" von Heribert Prantl ist bei Heyne erschienen und kostet 20 Euro.

Ausführlich in seinem neuen Buch "Den Frieden gewinnen. Die Gewalt verlernen" - und pointiert im Gespräch mit Ulrich Kühn auf NDR Kultur. Das Wort "kriegstüchtig" mache ihn "allergisch", sagt er da und erklärt: "Ich habe nichts gegen das Wort tüchtig, und ich habe auch nichts gegen das Wort Verteidigung". Sehr wohl aber habe er etwas gegen die Verbindung von "Tüchtigkeit" und "Krieg": "Ein Verteidigungsminister ist nicht dann ein besonders tüchtiger Verteidigungsminister, wenn und weil er möglichst markant das Wort Krieg wagt."

Heribert Prantl argumentiert mit doppelt geschärftem Blick. Er war nicht nur Mitglied der Chefredaktion und 25 Jahre lang Leiter der innenpolitischen Redaktion und des Meinungsressorts der Süddeutschen Zeitung. Er ist zudem promovierter Jurist und gelernter Richter und Staatsanwalt. Argumente für eine trotz allem friedfertigere Politik schöpft er aus seinen reichen politisch-historischen Kenntnissen, juristischer Expertise und intensiver Beschäftigung mit der Religion. So verweist er auf das wenig bekannte Friedensangebot des Grundgesetzes - und fordert, wiewohl selbst kein radikaler Pazifist, Respekt und Raum im Diskurs für pazifistische Gedanken.

Weitere Informationen
Heribert Prantl © Nina Tenhumberg

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