Die Schauspielerin Ines Nieri bei der Generalprobe des Schauspiels "Tyll", nach dem Roman von Daniel Kehlmann. © picture alliance / Christian Fürst | Christian Fürst Foto: Christian Fürst

Rolf-Mares-Preis für Hamburger Theaterschaffende vergeben

Stand: 01.11.2021 22:00 Uhr

Die besten Theatermacher der Stadt Hamburg stehen fest. Bei der Verleihung des Rolf-Mares-Preises am Montagabend im Opernloft im Alten Fährterminal wurden acht Preise vergeben.

Der Rolf-Mares-Preis gehört zu den wichtigsten Theaterpreisen in Hamburg. In vier unterschiedlichen Kategorien wurden insgesamt acht Preisträger*innen ausgezeichnet. Jeder Preis ist mit 1.000 Euro dotiert. Nachdem die Verleihung im letzten Jahr aufgrund der Pandemie nicht stattfinden konnte, ging die festliche Gala dieses Jahr im Opernloft mit rund 250 geladenen Gästen über die Bühne.

Um den besonderen Umständen der Pandemie und der damit verbundenen fast eineinhalbjährigen Schließung der Theater Rechnung zu tragen, wurden in diesem Jahr auch herausragende digitale Inszenierungen ausgezeichnet.

Ines Nieri, Eva Mattes und Thomas Niehaus erhalten Rolf-Mares-Theater-Preis 2020/21

Die Auszeichnung in der Kategorie Herausragende Darstellerin ging an Ines Nieri für ihre vielseitige, temperamentvolle und intensive Verkörperung von gleich vier Rollen in Erik Schäfflers Inszenierung "Tyll" (nach dem Roman von Daniel Kehlmann) am Ernst Deutsch Theater. Einen weitere Preis erhielt Eva Mattes für ihre magische, verführerische und verzaubernde Darstellung der Kirke in der Uraufführung von Elfriede Jelineks Theaterstück zur Pandemie "Lärm. Blindes Sehen, Blinde Sehen!" am Deutschen Schauspielhaus Hamburg.

Thomas Niehaus (Ingwer) bei den Proben zur Theateradaption von D. Hansens Roman "Mittagsstunde" im Thalia Theater. © picture alliance/dpa/Thalia Theater | Armin Smailovic Foto: Armin Smailovic
Thomas Niehaus als Ingwer in der Theateradaption von D. Hansens Roman "Mittagsstunde".

In der Kategorie Herausragender Darsteller wurde Thomas Niehaus vom Ensemble des Thalia Theaters für seine Rolle des Ingwer Feddersen im Stück "Mittagsstunde" ausgezeichnet.

Mit dem Sonderpreis wurde in diesem Jahr die Behörde für Kultur und Medien ausgezeichnet, welche die Hamburger Theater auch in der schwierigen Zeit der Corona-bedingten Schließungen unterstützt und die Not der Theater abgefedert hat. Zusätzlich zu den Preisträger*innen der Spielzeit 2020/21 wurde die Ehrung der bereits bekannten Preisträger*innen aus der Spielzeit 2019/20 nachgeholt, um auch diese im Rahmen einer feierlichen Veranstaltungen zu würdigen.

Lichthof Theater und Staatsoper unter den Preisträgern

Helge Schmidt erhielt den Preis für die eindrucksvolle und künstlerische Umsetzung seiner Inszenierung "Tax for free" am Lichthof Theater, die den abstrakt-absurden Dreiecks-Aktienhandel "CumEx" mit Kleists "Michael Kohlhaas" verknüpft.

David Bösch, Patrick Bannwart und Falko Herold bekamen die Auszeichnung für ihr filmisches Gesamtkunstwerk "Die Weiße Rose" an der Staatsoper Hamburg, das als faszinierender medialer Mix aus erschütterndem Musikdrama, puristischem überzeugendem Bühnenbild und Kostümen (Patrick Bannwart), wunderbar handgezeichneter Animation (Falko Herold) und sensibler Filmkunst (Kamera: Matthias Wittkuhn) beeindruckte.

Der Rolf-Mares-Preis wird seit 2006 verliehen und ist nach dem ehemaligen Direktor der Staatsoper und früheren Leiter der Komödie Winterhuder Fährhaus benannt.

Weitere Informationen
Das Ernst Deutsch Theater in Hamburg © dpa Foto: Malte Christians

Kulturpartner: Ernst Deutsch Theater Hamburg

Das Ernst Deutsch Theater ist ein Forum für gesellschaftliche Auseinandersetzungen und ein Theater mit einem vielfältigen Spielplan. extern

Außenaufnahme vom deutschen Schauspielhaus in Hamburg © dpa picture alliance Foto: Markus Scholz

Kulturpartner: Deutsches SchauSpielHaus Hamburg

Das Deutsche Schauspielhaus in Hamburg gehört zu den führenden Theatern in Deutschland. extern

Das Hamburger Thalia Theater von außen © Thalia Theater

Kulturpartner: Thalia Theater

Der gesellschaftspolitisch ausgerichtete Spielplan des Thalia Theaters vereint Uraufführungen, Klassiker und Gastspiele sowie internationale Projekte und Festivals. extern

Das Publikum an der Staatsoper Hamburg sitzt im Corona-Abstand vor der Uraufführung von "Ghost Light" © NDR Foto: Annette Matz

Kulturpartner: Staatsoper Hamburg

Das Spannungsfeld der Staatsoper Hamburg liegt zwischen sorgsamer Pflege eines breiten Repertoires und der markanten Leidenschaft für das Neue. extern

Dieses Thema im Programm:

NDR Kultur | Klassisch in den Tag | 02.11.2021 | 06:15 Uhr

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