2G oder 3G? Verschiedene Regelungen in norddeutschen Theatern
2G oder 3G - das ist die Frage. Denn immer mehr Theater im Norden denken darüber nach, wenigstens bei bestimmten Vorstellungen nur noch Geimpfte oder genesene Personen in ihre Vorstellungen zu lassen. Das gilt aber noch nicht überall.
Bei einer 2G-Regelung gilt: die Säle dürfen wieder voll besetzt werden und Abstand und Maskenpflicht fallen weg. Die Schmidt Theater in Hamburg machen als erstes großes Haus der Hansestadt den Auftakt und stellen komplett auf 2G um. Das Schmidt Theater schreibt auf seiner Internetseite, dass die Erfahrungen der letzten Wochen zeigten, dass ohnehin schon 95 Prozent der Theatergäste vollständig geimpft beziehungsweise genesen seien. Die Umstellung auf 2G stoße zudem beim Publikum auf breite Akzeptanz. Das Team der Schmidt Theater findet es außerdem richtig, dass Geimpfte und Genesene ihre Freiheiten zurück bekommen.
Schmidt Theater: Endlich wieder wirtschaftlich arbeiten
Für das Haus sei es nach anderthalb Jahren Pandemie die Chance, erstmalig wieder wirtschaftlich arbeiten zu können. Ausnahmen gibt es allerdings bei Familienvorstellungen. Denn Kinder unter zwölf Jahren sind von der 2G-Regelung ausgenommen und dürfen auch ungeimpft ins Theater gehen. Bei diesen Vorstellungen wird dann weiter auf freie Plätze zwischen den einzelnen Besuchergruppen gesetzt und es wird weiterhin Plexiglastrennwände geben.
Auch andere Theater setzen auf 2G-Regelung
Die Schmidt Theater sind aber bei weitem nicht die einzigen im Norden, die auf 2G setzen. Das Theater in Hameln hat schon vergangene Woche komplett auf 2G umgestellt. Ebenso wie das Theater Meppen, das Stadttheater Wunstorf, die Kleinkunstbühne Hannover und das Theater am Meer Wilhelmshaven. Vor allem die kleineren Häuser machen sich die 2G-Regelung zu Nutze, weil sie darauf angewiesen sind, viele Tickets zu verkaufen. Im Oldenburgischen Staatstheater soll ab November aufgrund der großen Nachfrage nach Karten bei den meisten Vorführungen die 2G-Regelungen gelten - am Staatstheater Hannover ab Dezember. An anderen Häusern wird 2G bei einzelnen Vorstellungen getestet, zum Beispiel in Lüneburg. Das Thalia Theater und das Schauspielhaus Hamburg haben schon erste 2G-Vorstellungen angekündigt.
Auch die Theater in Mecklenburg-Vorpommern können von Freitag an auf das 2G-Modell setzen. Sie müssen dies jedoch zuvor beim zuständigen Gesundheitsamt anmelden.
Unterschiedliche Landesverordnungen - unterschiedliche Regeln
Vor allem Hamburg, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern setzen auf 2G in Theatern. In Schleswig-Holstein gilt eine andere Landesverordnung. Beim Theater Kiel gilt zurzeit 3G - aber auch dort muss während der Vorstellungen keine Maske mehr getragen werden.
Unterschiedliche Regeln hinter der Bühne

Welche Regelungen hinter der Bühne gelten, ist von Theater zu Theater unterschiedlich. Vom Thalia Theater heißt es dazu auf Nachfrage, dass Mitarbeitende "backstage" weiterhin 3G sein dürfen. Wer jedoch Publikumskontakt habe, sollte geimpft oder genesen sein. Corny Littmann von den Schmidt Theatern hatte schon angekündigt, in Zukunft nicht mehr mit Schauspielern zusammenarbeiten zu wollen, die sich nicht impfen lassen.
Das Scharoun Theater in Wolfsburg hat in enger Absprache mit dem Aufsichtsrat eine besondere Lösung gefunden. So wurde der Geschäftsführung freiwillig und ohne Aufforderung der Impfstatus aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit direktem Kundenkontakt mitgeteilt. Das heißt: Im Zuschauerbereich wird auch von Seiten der Angestellten die 2G-Regelung sichergestellt. Für alle hinter der Bühne und Personal ohne Kundenkontakt gilt nach den aktuellen Arbeitsschutzbestimmungen weiterhin die 3G Regelung.
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