Sendedatum: 03.06.2016 | 15:20 Uhr
1 | 5 Bülent Ucar, Direktor des Instituts für Islamische Theologie und Professor für Islamische Religionspädagogik an der Universität Osnabrück: "Seit fast 30 Jahren faste ich, mit Ausnahme von Krankheiten, jedes Jahr. Der Ramadan ist eine Zeit für die Gemeinschaft, die Familie - aber vor allem der Monat für Selbstreflexion und Einkehr. Um ehrlich zu sein, ist es aber auch sehr anstrengend und hart. Vor allem die ersten zwei bis drei Tage fallen mir recht schwer, danach gewöhnt sich der Körper schnell an diesen neuen Rhythmus."
© Bülent Uçar
2 | 5 Feridun Zaimoglu, Schriftsteller aus Kiel: "Ich reise viel und werde daher nicht fasten im Ramadan. Aber ich halte viel davon. Und ich halte noch mehr vom Fasten, wenn man es nicht in den Himmel verlagert, es nicht religiös verbrämt. Sondern wenn man es als Zeichen der Gottesanbetung sieht. Und als Zeichen der Liebe, der Zuneigung für die Armen. Denn Jesus hat in der Bergpredigt gesagt, ich liebe euch, die, die ihr arm seid."
© Picture Alliance, Foto: Sven Simon
3 | 5 Seyran Ates, Autorin und Rechtsanwältin aus Berlin: "Nach einer langen Abstinenz habe ich das Fasten wieder angefangen und fühle mich gut dabei. Die Tatsache, dass gleichzeitig Millionen von Menschen fasten und zur selben Zeit anfangen zu essen und zu trinken, hat etwas Erhabenes. Während des Fastens bin ich gerne allein und nach innen gekehrt. Beim Fastenbrechen hingegen genieße ich die Gemeinschaft."
© Seyran Ates
4 | 5 Daniel Abdin, Vorsitzender der Hamburger Al-Nour-Gemeinde: "Ich wünsche mir, dass der diesjährige Ramadan ein Monat der Hoffnung für uns alle wird. Ich wünsche mir mehr Verständnis füreinander in unserer Gesellschaft, ohne Vorurteile und ohne Ausgrenzungen. Dass die Moscheegemeinden ihre wichtige Funktion als humanitäre und soziale Stätte für Flüchtlinge erkennen und ihnen dabei helfen, sich hier beheimatet zu fühlen und ihre erlebten Traumata zu verarbeiten."
© Daniel Abdin
5 | 5 Annett Abdel-Rahman, Religionspädagogin und Mitglied im Vorstand der Schura Niedersachsen: "Ramadan ist eine Zeit, in der ich Allah ganz besonders spüren möchte und in der ich nachdenke über das, was im letzten Jahr gewesen ist und was ich anders machen möchte. Ich versuche, so viel Zeit wie möglich mit meiner Familie und mit Freunden zu verbringen. Es ist auch ein Monat, der mich zur Bescheidenheit und Demut zurückholt, insbesondere in Anbetracht der vielen Menschen, die auf der Flucht sind oder schwere Sorgen haben."
© Annett Abdel-Rahman