Eine Scheibenfibel aus vergoldetem Silber mit Almandineinlagerungen liegt in einem der Werkstatträume des Archäologischen Landesamt gereinigt. © Jens Büttner/dpa Foto: Jens Büttner
Eine Scheibenfibel aus vergoldetem Silber mit Almandineinlagerungen liegt in einem der Werkstatträume des Archäologischen Landesamt gereinigt. © Jens Büttner/dpa Foto: Jens Büttner
Eine Scheibenfibel aus vergoldetem Silber mit Almandineinlagerungen liegt in einem der Werkstatträume des Archäologischen Landesamt gereinigt. © Jens Büttner/dpa Foto: Jens Büttner
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Spektakulärer Fund in MV: Schmuck aus dem siebten Jahrhundert

Stand: 28.12.2024 14:24 Uhr

Eine kostbare Gewandfibel aus Gold und Silber, mit Schmucksteinen verziert, ist auf einem Acker bei Rostock entdeckt worden. Sie stammt aus der Zeit der Völkerwanderung und beschäftigt derzeit die Archäologen in Mecklenburg-Vorpommern.

Ein bemerkenswerter Fund aus der Völkerwanderungszeit sorgt in Mecklenburg-Vorpommern für Aufsehen. Eine kunstvoll verzierte Gewandfibel aus vergoldetem Silber, verziert mit Granaten, aus dem frühen siebten Jahrhundert. Sie diente ähnlich einer Sicherheitsnadel dazu, Gewänder geschlossen zu halten. Der Fund gilt als einer der herausragendsten des Jahres, so der Landesarchäologe Detlef Jantzen. Entdeckt wurde die Fibel von einem der über 250 ehrenamtlichen Bodendenkmalpfleger bei einer Feldbegehung nahe der Ortschaft Reez bei Rostock.

Möglicher Hinweis auf wohlhabende Oberschicht

Die Fibel gilt als äußerst wertvoll. Stücke wie die Gewandfibel kennt man vor allem aus dem Rheinland und Schweden, wo sie in besonders reich ausgestatteten Adelsgräbern gefunden wurden. Das in MV gefundene Edel-Schmuckstück wirft Fragen auf. Wie kam das Stück an die mecklenburgische Ostseeküste? Gab es in Mecklenburg-Vorpommern während der Völkerwanderungszeit, die als Zeit der Not gilt, eine wohlhabende Oberschicht?

Hilfe durch interessierte Ehrenamtliche

Seit eineinhalb Jahrzehnten bildet das Landesamt für Kultur und Denkmalpflege interessierte Laien aus. Wie auch bei dem Pfund bei Rostock, stoßen die Ehrenamtlichen mit ihren Metaldetektoren auf wertvolle Schmuckstücke, so Jantzen. Bei Göthen in der Lewitz im Landkreis Ludwigslust-Parchim fand im Februar ein Ehrenamtlicher ebenfalls ein wertvolles Schmuckstück aus der Völkerwanderungszeit - das Bruchstück einer bronzenen Gewandfibel mit Vergoldungen. Archäologen datieren das Stück anhand der Verzierung ins sechste Jahrhundert.

Goldmünzen aus dem frühen 15. Jahrhundert

Bei Ausgrabungen in der Nähe von Parchim gefundene Goldmünzen liegen auf einer mit Handschuhe geschützten Hand. © Jens Büttner/dpa Foto: Jens Büttner
Bei Ausgrabungen in der Nähe von Parchim gefundene Goldmünzen.

Zu den weiteren bedeutenden Funden des Jahres gehören ein Bronze-Beil aus etwa 1.800 vor Christus und mehrere Bronze-Armreifen aus circa 1.000 vor Christus, die ein Ehrenamtlicher auf einem Acker bei Brenz im Landkreis Ludwigslust-Parchim entdeckte. Außerdem wurden zwei Goldmünzen aus dem frühen 15. Jahrhundert, ein niederländischen Gulden und ein französischer Ecu, von einer ehrenamtlichen Bodendenkmalpflegerin bei Parchim gefunden.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 28.12.2024 | 15:00 Uhr

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