Porträtaufnahme von Gregor Mendel © picture alliance / akg-images

Gregor Mendel - Der "Vater der Genetik"

Stand: 15.07.2022 09:45 Uhr

Vor 200 Jahren wird Gregor Mendel geboren. Ein Experiment im Klostergarten macht den Pater zum berühmtesten Erbsenzähler der Welt - und zum "Vater der Genetik".

von Pastor Oliver Vorwald

Der Mönch, geboren am 20. Juli 1822, zieht in einem Gewächshaus fast 28.000 Pflanzen mit den knackigen Samenschoten auf. Er kreuzt Sorten, notiert, was sich verändert. Farbe, Form. Gregor Mendel will in das Geheimnis von Gottes Schöpfung eintauchen, es ergründen. Er ist Theologe und Biologe. Auch in seinen Predigten. Da vergleicht er Jesus mit einem Gärtner.

Dieser pflanzt das übernatürliche Leben in seinem Keim in die Seele des Menschen hinein. Es muss noch die übernatürliche Nahrung dazukommen, der Leib des Herrn, der das Leben zur Vollendung bringt. Gregor Mendel

Im Augustinerkloster bekommt Mendel den Namen "Gregor"

Gregor Mendel wächst vor 200 Jahren in Heinzendorf auf, im östlichen Teil von Tschechien. Damals gehört diese Region zu Österreich. Die Eltern sind Kleinbauern, lassen ihn auf "Johann" taufen. Ihr Junge ist ein begabter Schüler und liebt die Natur, hilft seinem Vater beim Veredeln der Obstbäume. Im Alter von 21 Jahren wird Johann Mendel in das Augustinerkloster Brünn aufgenommen, erhält den Ordensnamen "Gregor".

Die "Mendelschen Regeln" sind bis heute bekannt

Gregor Mendel studiert Theologie und Biologie. 1856 startet sein botanisches Projekt, das fast zehn Jahre dauert. In einer Versuchsreihe kreuzt er gelbe mit grünen Erbsen. Dabei stellt Gregor Mendel fest, dass die Samen der Tochtergeneration alle gelb sind. Das Erbmerkmal "Grün" geht allerdings nicht verloren, es taucht bei den nächsten Nachkommen wieder auf. 1866 veröffentlicht Gregor Mendel seine Ergebnisse unter dem Titel "Versuche über Pflanzen-Hybriden". In der Schrift beschreibt er Gesetzmäßigkeiten, die heute als "Mendelsche Regeln" bekannt sind. Und er folgert, dass es Elemente oder Einheiten geben muss, welche die Erbinformationen weitertragen und bestimmen.

Mendel zweifelt nie an der Ordnung von Gottes Schöpfung

Doch erst um 1900 erkennt die Wissenschaft, dass diese Arbeit die Grundlagen für die moderne Genetik gelegt hat. Aber da ist Gregor Mendel längst heimgekehrt zum "himmlischen Gärtner". Er stirbt 1884 mit 61 Jahren. Er hat übrigens nie gezweifelt, erzählen Zeitgenossen. Weder an sich, noch an der perfekten Ordnung von Gottes Schöpfung.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | 16.07.2022 | 19:15 Uhr

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