THW Kiel und SG Flensburg-Handewitt mit souveränen Siegen
Das Rennen um die Champions-League-Qualifikation in der Handball-Bundesliga bleibt eng. Der THW Kiel setzte sich am Donnerstag in Leipzig mit 31:20 (13:14) durch, die SG Flensburg-Handewitt landete einen 26:21 (13:7)-Heimsieg gegen Göppingen.
Die drittplatzierten Flensburger können am Sonntag (16.05 Uhr) im Nachholspiel gegen die TSV Hannover-Burgdorf in der Tabelle bis auf zwei Punkte an den THW heranrücken. Nach der zweiwöchigen Unterbrechung durch die Champions League - Kiel trifft auf Paris, die SG auf Barcelona - kommt es dann am 22. Mai (14 Uhr) in Flensburg zum großen Showdown der Landesrivalen um Rang zwei. Beiden Clubs sitzen zudem die Füchse Berlin im Nacken, die wie die SG nur zwölf Minuspunkte aufweisen.
"Wir haben jetzt ganz schwere Brocken vor uns. Die drei kommenden Spiele sind ganz sicher aber diejenigen, die die Jungs unbedingt gewinnen wollen. Aber einfach wird das nicht", sagte Kiels Trainer Filip Jicha.
THW Kiel nur eine Halbzeit lang mit Schwierigkeiten
Der THW tat sich in Leipzig ohne den angeschlagenen Sander Sagosen (saß nur auf der Bank) im ersten Durchgang schwer: Erst nach fünf Minuten erzielte Niklas Ekberg das erste Tor der "Zebras", eine Minute später lagen die Kieler bereits mit 1:4 hinten. Jicha reagierte und setzte auf den siebten Feldspieler ("die Jungs wollen das spielen, sie haben Spaß an dieser Alternative").
So fand der Rekordmeister offensiv wieder Lösungen und kam zum Ausgleich (11./4:4). In der Folgezeit blieb es dennoch eng, auch weil THW-Keeper Niclas Landin kaum Bälle hielt. Mit einer knappen Leipziger 14:13-Führung ging es in die Pause.
Nach Wiederbeginn drehte Kiel auf, nutzte gnadenlos haarsträubende Leipziger Ballverluste und zog mit einem 10:1-Lauf auf 23:15 davon (46.). Die Gastgeber erholten sich von dieser Schwächephase nicht mehr, zumal Landin nun endlich die eine oder andere Parade gelangen. Sagosen durfte sich weiter ausruhen und verfolgte auf der Bank entspannt das souveräne Spiel seiner Teamkollegen, die ihm zweiten Durchgang lediglich sechs Gegentreffer zuließen. Erfolgreichster THW-Werfer war Ekberg mit neun Toren.
Flensburg mit lockerem Heimsieg
Die Flensburger konnten entgegen der Befürchtungen im Vorfeld mit beiden Stammkeepern antreten. Benjamin Buric nahm auf der Bank Platz, Kevin Möller spielte. Schnell wurde klar, dass Göppingen weiterhin auf den ersten Sieg in Flensburg seit 1986 (!) würde warten müssen. Nach zehn Minuten erzielte Marius Steinhauser bereits das 6:2 für die Hausherren. Die harmlosen Gäste fanden überhaupt nicht ins Spiel, leisteten sich immer wieder Ballverluste oder scheiterten an Möller. So lag die SG zur Halbzeit bereits souverän mit 13:7 vorne.
Auch in der zweiten Hälfte ließen die Schleswig-Holsteiner nichts anbrennen. Lasse Svan baute den Vorsprung auf neun Tore aus (36./18:9). Erst kurz vor dem Ende nahm Flensburg ein wenig das Tempo heraus und ließ die Gäste gnädig etwas herankommen.
"Wenn Kevin Möller eine solche Leistung bringt, wenn er angeschlagen ist, kann man sich kaum vorstellen, wie er stark er wäre, wenn er völlig gesund ist." SG-Trainer Maik Machulla
Youngster Felix Backhaus durfte für den trotz seiner muskulären Probleme überragenden Möller (17 Paraden) für sechs Minuten ins Tor und den souveränen und völlig verdienten Heimsieg auf dem Spielfeld feiern. Ebenso wie Fynn Jarik Hasenkamp, der für Teitur Einarsson eingewechselt wurde. Beste SG-Werfer waren Johannes Golla und Emil Jakobsen mit je fünf Toren.
