Dario Quenstedt, Torhüter des THW Kiel. © dpa Foto: Frank Molter

THW Kiel und Flensburg-Handewitt siegen in Nachholspielen

Stand: 26.05.2022 20:46 Uhr

Beide Partien waren wegen der Viertelfinal-Begegnungen der Nordclubs in der Champions League verschoben worden. Der THW verhinderte damit am Himmelfahrtstag die vorzeitige Meisterschaft des SC Magdeburg. Der Rückstand auf den Tabellenführer beträgt bei drei ausstehenden Partien weiterhin sechs Punkte.

Gegen das Tabellenschlusslicht TuS N-Lübbecke waren die "Zebras", bei denen Starspieler Sander Sagosen bester Werfer (9 Tore) war, in allen Belangen überlegen und revanchierten sich für die 25:29-Hinspielniederlage. "Filip musste uns vor dem Spiel nicht sehr heiß machen", sagte Patrick Wiencek in Anspielung auf die Pleite gegen Lübbecke zuvor.

Kiel dominiert ungleiches Duell

Der THW dominierte das Geschehen von Beginn an nach Belieben. Nach zehn Minuten erspielte sich der deutsche Rekordmeister erstmals eine Fünf-Tore-Führung (7:2) und konnte es sich in der Folge leisten, personell zu rotieren.

Das war allerdings auch nötig. Hendrik Pekeler fehlte wegen seines Achillessehnenrisses. Vor der Partie kam Rune Dahmke mit einer Blessur hinzu, während des Spiels erwischte es Niclas Ekberg und Nikola Bilyk. Als dann auch noch Magnus Landin wegen eines Kopftreffers beim Siebenmeter die Rote Karte sah (26.), musste Ciach Filip Jicha improvisieren. So tauchte auch Spielmacher Miha Zarabec auf der Linksaußenposition auf.

Für die Gäste war die 17. Niederlage gleichbedeutend mit dem so gut wie sicheren Abstieg. Bei noch drei ausstehenden Spielen hat der TuS sechs Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Kiel hat im Kampf um Platz zwei gute Karten: "Wenn wir weiter so akribisch arbeiten, kommt keiner mehr an uns vorbei", sagte Wiencek. Und ergänzte zum Saison-Endspurt: "Wir wollen alle drei Spiele gewinnen."

Flensburg dreht Partie in Stuttgart

Eine Achterbahnfahrt der Gefühle muteten die Flensburger ihren Fans am Donnerstag zu. Der Viertplatzierte der Liga tat sich bei den Schwaben lange schwer. Nach einer guten Anfangsphase inklusive 6:2-Führung nach zehn Minuten kippte die Partie Mitte der ersten Halbzeit in Richtung der Gastgeber, die mit einer verdienten Führung in die Pause gingen.

Auch in der 34. Minute lagen die Norddeutschen noch mit 13:17 im Hintertreffen, ehe sie zum Schlussspurt ansetzten. Stark spielten bei der SG zwei Dänen: Torhüter Kevin Möller kam auf 14 Paraden, Linksaußen Emil Jakobsen erzielte elf Treffer. Flensburg hält auf Rang vier (48:14) den Anschluss zum Tabellendritten Füchse Berlin (50:12) und darf weiter hoffen, an den Hauptstädtern vorbeizuziehen, auf die sie am letzten Spieltag treffen.

Resthoffnung auf die Champions League

Bei der SG besteht eine Resthoffnung, sich eventuell doch noch für die Champions League zu qualifizieren. Noch hat die Europäische Handballföderation (EHF) nicht darüber entschieden, wie für die Königsklassensaison 2022/23 mit den Startplätzen des suspendierten HC Brest aus Belarus und des HC Saporischschja aus der Ukraine umgegangen wird. Allerdings gilt ein dritter Startplatz für Deutschland als unwahrscheinlich.

Nach ihren zwei Feiertagssiegen stehen Kiel und Flensburg vor einem spielfreien Wochenende. "Jetzt haben wir noch drei Wochen vor uns, und die Jungs haben sich eine kurze Pause zum Durchschnaufen verdient", sagte Jicha. Sein SG-Kollege Maik Machulla betonte: "Das ist ein Balanceakt auf der Rasierklinge, was wir unseren Jungs zumuten."

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Dieses Thema im Programm:

NDR 2 Sport | 26.05.2022 | 23:03 Uhr

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