THW Kiel: Bonjour Paris - bonjour tristesse?
Ausgerechnet Paris! Die Franzosen, die dem THW Kiel vor einem Jahr das Final Four verbaut hatten, sind wieder Viertelfinalgegner der "Zebras". Im ersten Duell in der französischen Hauptstadt wollen es die Kieler besser machen als 2021.
Vor einem Jahr siegte der THW in heimischer Arena vor einer Geister-Kulisse knapp mit 31:29, ehe im Rückspiel nach dem Stress zahlreicher englischer Wochen die Kraft-Reserven schwanden und Paris mit einem 34:28-Erfolg den längeren Atem hatte. "Das haben wir noch im Kopf", räumte THW-Keeper Niklas Landin ein. "Wir gaben in Frankreich unsere gute Ausgangssituation aus der Hand."
Diesmal sind die Vorzeichen anders. Der THW konnte als Gruppenzweiter das Achtelfinale überspringen, hatte ein freies Wochenende und ging davor - wie der glatte 31:20-Erfolg in Leipzig unterstrich - mit dem Rückenwind des Pokalgewinns ans Werk. Trainer Filip Jicha warnte vor dem Hinspiel heute Abend (20.45 Uhr) dennoch: "Wir haben jetzt einen ganz schweren Brocken vor uns. Für uns gilt aber das gleiche Programm wie sonst: Wir versuchen ganz langweilig, die Aufgabe abzuarbeiten."
Paris frischgebackener Meister
In der Tat laufen auch die PSG-Handballer derzeit auf Hochtouren. Hatten sie noch im Achtelfinale der europäischen Königsklasse ein paar Probleme mit dem norwegischen Vertreter Elverum, überzeugten sie jüngst auf nationaler Ebene.
Zunächst distanzierten die "Rot-Blauen" um den ehemaligen THW-Akteur Nikola Karabatic (2005 bis 2009) Montpellier HB, immerhin auch Champions-League-Viertelfinalist, im französischen Pokal mit 41:24, ehe am Wochenende die achte Meisterschaft in Folge und die neunte seit 2013 eingefahren wurde. "Dieser Titel ist der erste Schritt zu einem spannenden Saisonabschluss“, frohlockte PSG-Generalmanager Jean-Claude Blanc.
THW-Hoffnungen ruhen auf Sagosen
Aus dem Staraufgebot fehlt lediglich das dänische Rückraumass Mikkel Hansen (Folgen einer Lungen-Embolie). Die Kieler hoffen, auf ihren Top-Rückraumspieler Sander Sagosen zurückgreifen zu können. Der Norweger saß die vergangenen beiden Bundesliga-Partien angeschlagen auf der Bank. Und im Rückspiel am nächsten Donnerstag kann der THW - ganz anders als vor zwölf Monaten - auf eine stimmungsvolle Arena setzen.
