SG Flensburg-Handewitt droht Aus in der Champions League
Die SG Flensburg-Handewitt benötigt in der Champions League ein mittleres Wunder. Durch das 29:33 (13:18) am Mittwochabend im Viertelfinal-Hinspiel gegen den FC Barcelona droht dem Handball-Bundesligisten das Aus.
Die Chancen auf das Erreichen des Final Four in Köln (18. und 19. Juni) sind für das Team von SG-Trainer Maik Machulla nach der Niederlage gegen den Titelverteidiger nur noch sehr gering. Am 19. Mai findet das Rückspiel beim zehnmaligen Gewinner der "Königsklasse" statt. Es war für die Flensburger die dritte Niederlage im dritten Vergleich in dieser Saison. Schon in der Hauptrunde hatten sie gegen Barcelona zweimal das Nachsehen gehabt, im Palau Blaugrana unterlagen sie mit 22:29.
"Es ist unglaublich enttäuschend, dass wir es nicht ein bisschen besser machen konnten, gerade in den ersten 15 Minuten", sagte Lasse Svan dem NDR. "Jetzt müssen wir vier Tore aufholen. Aber: Wenn wir unsere Topleistung bringen, ist alles möglich."
Der Nordrivale THW Kiel kam in seinem Viertelfinal-Himspiel zu einem weitaus besseren Ergebnis: Die "Zebras" holten bei Paris Saint-Germain ein Remis.
Flensburg schnell gehörig im Hintertreffen
Die SG war ein weiteres Mal mit erheblichen personellen Problemen in eine Partie gegangen. In Lasse Möller, Magnus Röd, Franz Semper und Aaron Mensing fehlten erneut gleich vier Rückraumspieler. Linksaußen Hampus Wanne (Sprunggelenksverletzung) stand zwar im Kader, kam aber nicht zum Einsatz.
Von der Bank aus sah der Schwede einen komplett misslungenen Start seiner Mannschaftskollegen. Nach nur 1:40 Minuten hieß es 0:3. Und als wäre das nicht schon ernüchternd genug gewesen, mussten die Gastgeber wenig später auch noch knapp anderthalb Minuten lang in doppelter Unterzahl spielen. Nach dem 2:9 (10.) reagierte Machulla und nahm die erste Auszeit, um sein Team in die Spur zu bringen.
Dass es bis dahin nicht dazu gekommen war, lag auch an Perez de Vargas. Der spanische Nationaltorwart wehrte in der Anfangsphase so einige Würfe der Schleswig-Holsteiner ab. Nach 20 Minuten waren der SG gerade einmal sieben Tore gelungen, den Katalanen die doppelte Anzahl. Aber: Es wurde allmählich besser. Wiederholt setzten Jim Gottfridsson und Mads Mensah Larsen ihren Rechtsaußen Svan in Szene, und dank der Treffsicherheit des Dänen kamen die Gastgeber auf 11:15 heran (27). Zur Pause war beim Stand von 13:18 dennoch die Teilnahme am Final Four weit weg.
SG kämpft leidenschaftlich und verkürzt Rückstand
Doch die SG biss sich in der zweiten Hälfte förmlich in die Partie, kämpfte jetzt mit großer Leidenschaft um jeden Ball und wurde von den 4.016 Zuschauern nach vorne getrieben. Auch dank der Paraden von Torwart Benjamin Buric wurde der Rückstand verkürzt.
Neun Minuten vor der Schlusssirene hieß es nur noch 24:27. Jetzt schien wieder vieles möglich - selbst ein Sieg im ersten Viertelfinal-Duell mit dem Team von Carlos Ortega, dem früheren Coach der TSV Hannover-Burgdorf. Doch mehr ließ Barcelona nicht zu. Am Ende war es für die SG eine Niederlage mit vier Toren Unterschied. Erfolgreichster Flensburger war Emil Jakobsen mit neun Toren.
