Keine Heldentat in Barcelona: Aus für SG Flensburg-Handewitt
Die Hürde FC Barcelona ist für Handball-Bundesligist SG Flensburg-Handewitt in dieser Saison einfach zu hoch. Durch das 24:27 (10:10) bei den Katalanen schieden die Schleswig-Holsteiner am Donnerstagabend im Viertelfinale der Champions League aus.
Der Vier-Tore-Rückstand aus dem Hinspiel erwies sich als zu schwere Hypothek, das erhoffte "perfekte Spiel" gelang dem Team von Trainer Maik Machulla nicht. Somit war es einschließlich der Hauptrunde in dieser Saison die vierte Niederlage im vierten Vergleich mit den Spaniern. "Wir sind sehr enttäuscht", sagte Machulla. "Wir haben daran geglaubt, das Unmögliche möglich zu machen."
Barcelona qualifizierte sich damit als drittes Team für das Final Four in Köln (18. und 19. Juni). Zuvor war dies schon KS Vive Kielce (Polen) und KC Veszprem (Ungarn) gelungen. Später am Abend löste auch der THW Kiel gegen Paris Sain-Germain das Ticket für Köln.
Flensburg mit vielen Fehlern in der Anfangsphase
Schon der Start der Flensburger in die Partie war allerdings weit von der erhofften Perfektion entfernt. Es lief zwar nicht so desaströs wie im Hinspiel, als es nach zehn Minuten 2:9 geheißen hatte. Doch die personell sowieso schon gebeutelte SG leistete sich ohne Linksaußen Emil Jakobsen, der wegen eines grippalen Infektes im Team-Hotel hatte bleiben müssen, im Angriff zu viele Fehler. Der von einer Sprunggelenksverletzung genesene Hampus Wanne knallte gleich zu Beginn einen Siebenmeter an die Latte, hinzu kamen schwache Anspiele und technische Fehler. Schließlich scheiterte auch noch Kreisläufer Johannes Golla am Gebälk.
Kurzum: Es sah schon früh deutlich danach aus, dass den Norddeutschen im "Palau Blaugrana" die Heldentat wohl nicht gelingen würde. 2:5 hieß es aus Sicht der Gäste nach 14 Minuten.
Immerhin: Nach einer Auszeit von Machulla stabilisierte sich die SG. Die Deckung stand jetzt gut, war beweglich und entschlossen, und dahinter wurde Torhüter Benjamin Buric zum Rückhalt. Die Folge war der Ausgleich zum 6:6 (20.). Der Lauf hätte sogar noch besser sein können, doch Mads Mensah Larsen vergab durch überhastete Würfe zweimal die Chance zur Führung. Zur Pause hieß es 10:10. Aufgrund der Auswärtstorregel war nun recht klar, dass die SG für ein Weiterkommen im zweiten Durchgang fünf Treffer mehr erzielen musste als die Katalanen.
Barcelona lässt SG nicht davon ziehen
Nach Wiederbeginn waren die Flensburger bemüht, sich vom Gegner abzusetzen. Doch der Titelverteidiger ließ das nicht zu. Richtig eng wurde es für die Mannschaft von Carlos Ortega, dem ehemaligen Coach der TSV Hannover-Burgdorf, nicht mehr.
Als Blaz Janc für die Gastgeber das 23:21 (55.) erzielte, war die Partie de facto schon entschieden. Am Ende war es dieses Mal eine Niederlage mit drei Toren Unterschied. Erfolgreichster Flensburger war Wanne mit sechs Toren.
Lange aufhalten dürfen sich die Flensburger mit der Niederlage nicht, denn am Sonntag (14 Uhr) geht es für sie zu Hause im 106. Nordderby gegen den THW Kiel um Punkte in der Bundesliga und damit zugleich um die Qualifikation zur Champions League in der Saison 2022/2023.
