Kiel müht sich zum Sieg gegen Melsungen, aber Magdeburg enteilt
Die Handballer des THW Kiel haben sich am Sonntag den 27:25 (12:10)-Bundesligasieg gegen MT Melsungen hart erkämpfen müssen. Doch dem SC Magdeburg, der das Topspiel gegen Berlin gewann, wird der Titel nicht mehr zu nehmen sein.
"Alles liegt in der Hand der Magdeburger. Wenn sie Eier haben, schaffen sie das", hatte THW-Superstar Sander Sagosen jüngst nach dem Kieler Pokalsieg gesagt. Und tatsächlich ist der Bundesliga-Tabellenführer nicht zu stoppen. Mit 28:27 bezwang der Spitzenreiter am Sonntag die Füchse Berlin und nahm damit die wohl letzte große Hürde auf dem Weg zum ersten Titelgewinn seit 21 Jahren.
Verfolger Kiel erledigte zwar seine "Hausaufgabe" Melsungen, doch bei sechs Minuspunkten Rückstand auf den Spitzenreiter und dem schwereren Restprogramm - unter anderem steht für die "Zebras" noch das Landesderby in Flensburg an - ist die Meisterschaft in noch weitere Ferne gerückt.
Jicha: "Melsungen hat uns alles abverlangt"
"Das war ein tolles, spannendes Spiel", sagte THW-Trainer Filip Jicha. "In der zweiten Halbzeit hat uns Melsungen alles abverlangt." THW-Kapitän Domagoj Duvnjak gab unumwunden zu, dass es für die Kieler zurzeit an die Kraftreserven geht: "Aktuell spielen wir sehr häufig, unsere Kraft ist ein bisschen leer, aber wir freuen, wenn wir gewinnen."
Kiel festigt Platz zwei
Mit dem mühsamen Erfolg gegen kämpferisch starke Melsunger haben die Schleswig-Holsteiner allerdings den nächsten Schritt in Richtung Qualifikation für die Champions League gemacht. Der Tabellenzweite liegt nun vier Punkte vor der SG Flensburg-Handewitt und den Füchsen Berlin, die aber jeweils ein Spiel weniger absolviert haben.
Die Kieler schienen vor rund 9.900 Zuschauern die Partie auch ohne den angeschlagenen Sagosen früh im Griff zu haben. Von 7:6 zog der THW auf 12:6 (27.) davon. Melsungen gelang beinahe 14 Minuten lang kein Treffer aus dem Spiel heraus. Dann aber erzielten die Nordhessen fünf Tore in Serie zum 11:12 (31.). In der 37. Minute markierte Melsungens Kai Häfner den Ausgleich zum 15:15, fünf Minuten später traf Kühn beim 17:16 zur ersten MT-Führung.
Nur schwer fanden die "Zebras" wieder in die Spur. Für den zunächst glücklosen Welthandballer Niklas Landin rückte zwischenzeitlich Dario Quenstedt ins THW-Tor. Steffen Weinhold, Niclas Ekberg und Harald Reinkind brachten den Rekordmeister wieder mit 23:21 (51.) in Führung, aber erst Hendrik Pekelers Dreher zum 26:23 (56.) war der entscheidende Zwischenschritt zum Sieg.
