Handball: Flensburg verliert dramatisch, THW Kiel siegt souverän
Der THW Kiel hat in der Handball-Bundesliga einen klaren 31:25 (12:10)-Sieg bei HBW Balingen-Weilstetten gefeiert. Die SG Flensburg-Handewitt verlor hingegen auf dramatische Weise 24:25 (12:13) beim SC DHfK Leipzig.
Damit wahrte zumindest der THW die kleine Chance, den souveränen Spitzenreiter SC Magdeburg im Titelrennen noch einzuholen. Kiel hat als Tabellenzweiter bei einer Partie mehr sechs Minuspunkte Rückstand. Die Flensburger, die in Leipzig in der Schlusssekunde sogar den Sieg in der Hand hatten, dürften hingegen kaum noch eine Chance haben, ganz oben anzugreifen. Bei drei Zählern Rückstand auf Kiel droht die viertplatzierte SG sogar erstmals seit elf Jahren den Einzug in die Champions League zu verpassen - nur die beiden Erstplatzierten der Liga qualifizieren sich für die Königsklasse.
SG Flensburg-Handwitt kämpft, verliert aber
Bereits nach zehn Minuten hatte die SG in Leipzig mit drei Treffern hinten gelegen (2:5). Trainer Maik Machulla nahm seine erste Auszeit und kritisierte die Abschlussschwäche seiner Mannschaft, die zahlreiche freie Würfe liegengelassen hatte. Die Ansprache fruchtete: Nach einer Viertelstunde glich Marius Steinhauser wieder aus (6:6). Anschließend schlich sich jedoch wieder der Schlendrian ein und Leipzig drohte davonzuziehen (27./13:10). Weil die Gastgeber aber ihre Angriffe schlampig ausspielten, kam die SG wieder bis auf einen Treffer heran, Johannes Golla vergab kurz vor der Sirene den Ausgleich, weil er beim Wurf bereits im Kreis gestanden hatte.
Nach der Pause machte es der Nationalspieler besser und traf zum 13:13 (31.). Nun ging es hin und her, kein Team konnte sich absetzen. Erst Mitte des zweiten Durchgangs gelang den Gastgebern ein 4:0-Lauf zum 21:17 (44.). Die SG war nun von der Rolle - zumal Leipzigs Keeper Kristian Saeveraas die Flensburger mit seinen Paraden zur Verzweiflung brachte. Allerdings standen die Norddeutschen auch defensiv keinesfalls sicher - die Gegentore fielen viel zu einfach.
Aber das Machulla-Team gab nicht auf und glich eineinhalb Minuten vor dem Ende zum 24:24 aus - das Happy End für die SG, bei der Hampus Wanne und Johannes Golla jeweils fünf Tore erzielten, blieb jedoch aus: Steinhauser traf Sekunden vor dem Ende nur den Pfosten. Auf der Gegenseite setzte Leipzigs Sime Ivic einen Freiwurf in die Maschen.
THW mit souveräner Leistung
Die "Zebras" gaben sich beim Tabellenvorletzten Balingen-Weilstetten hingegen keine Blöße und taten sich nur am Anfang schwer. Nach neun Minuten lag der Rekordmeister 1:3 zurück, hatte sich danach jedoch schnell gefangen und mit einem 4:0-Lauf einen Zwei-Tore-Vorsprung herausgeworfen (12./5:3). Den gaben die Norddeutschen zwar zwischenzeitlich wieder her (23./8:8), zur Pause hätten die Kieler aber sogar mit drei Toren führen können, wenn Niclas Ekberg nicht seinen Siebenmeter verworfen hätte.
So durfte nach Wiederbeginn Magnus Landin vom Punkt ran und traf zum 13:10 für die Gäste (32.), Steffen Weinhold baute den Vorsprung auf vier Treffer aus (36./16:12). Nun spielten die Kieler ihre ganze Klasse aus und sorgten früh für die Vorentscheidung (46./22:16). Auch danach ließ der THW nicht locker und feierte einen souveränen Auswärtssieg. Beste Werfer der Schleswig-Holsteiner waren Magnus Landin und Sander Sagosen mit jeweils sechs Treffern.
