Flensburg-Handewitt gegen FC Porto zum Siegen verdammt
Handball-Bundesligist SG Flensburg-Handewitt benötigt im Champions-League-Gruppenspiel gegen den FC Porto einen Sieg, um seine Chancen auf den Achtelfinal-Einzug zu wahren.
In Paris hatten die Schleswig-Holsteiner am vergangenen Donnerstag gut mitgespielt, aber nichts Zählbares errungen. Nur wenige Minuten nach dem Abpfiff wusste SG-Trainer Maik Machulla um die Situation seiner Mannschaft in der Staffel B der Champions League: "Wir stehen jetzt vor einem Endspiel gegen Porto." Dieses wird heute um 20.45 Uhr in der "Hölle Nord" angepfiffen. "Das ist kein Zwischen-, sondern ein Endspiel", betont Kapitän Lasse Svan. "Es geht ums Ganze, wir müssen von Anfang an auf dem Spielfeld präsent sein."
Machulla nach Remis gegen Minden wütend
Das war am Sonntag nicht immer der Fall. Die Flensburger büßten in der Bundesliga völlig unerwartet einen Zähler gegen Schlusslicht Minden ein. "Zum ersten Mal in den letzten fünf Jahren bin ich wütend und sauer", sagte Machulla. "Flensburg steht für Leidenschaft, Aggressivität und Herz - das vermisste ich dieses Mal alles." Erstaunlich war dieser Ausrutscher auch angesichts der - im Gegensatz zur Hinrunde - entspannten Personallage.
"Wenn nun jeder ein oder zwei Schritte weniger macht, da ja noch ein Kumpel mehr da ist, dann haben wir ein Problem", erklärte Machulla. Zugleich kündigte er eine Mannschaftssitzung an: "Wir haben in dieser Saison noch hohe Ziele."
Bei Niederlage droht Flensburg das Aus
Dazu gehört auch das Achtelfinale in der Champions League. Dafür erforderlich: Platz sechs in der Gruppenphase. Im Oktober hatten die Flensburger in Porto eine bittere Niederlage kassiert, nun wäre ein Sieg gegen das Schlusslicht praktisch mit dem Einzug ins Achtelfinale gleichbedeutend. Bei einer Heimschlappe hingegen wäre der portugiesische Meister vorbeigezogen und könnte am letzten Spieltag wohl auch nicht mehr abgefangen werden, da der Bundesligist beim äußerst heimstarken FC Barcelona antreten muss.
Saporoschje-Partien abgesetzt
Dann gäbe es nur noch das "Prinzip Hoffnung", dass die Kontrahenten, die derzeit auf den Rängen sechs und sieben liegen, keine Punkte mehr holen. Das ist denkbar, da Dinamo Bukarest ein schweres Restprogramm vor der Brust hat und der HC Motor Saporoschje wegen des Krieges wohl nicht mehr antreten kann. Der ukrainische Meister sollte in dieser Woche eigentlich zwei Mal im slowakischen Presov spielen.
Inzwischen hat die Europäische Handball-Föderation EHF beide Paarungen abgesetzt. "Die weitere Abwicklung dieser Spiele sowie deren Folgen werden in einem gesonderten Verfahren geregelt", heißt es in einer EHF-Mitteilung.
