Fix: Sagosen und Röd wechseln 2023 zu Kolstad nach Norwegen
Nun ist es offiziell: Sander Sagosen vom THW Kiel und Magnus Röd von der SG Flensburg-Handewitt kehren 2023 in ihre Heimat zurück. Beide wurden am Sonntag in Trondheim als Neuzugänge des ambitionierten Handball-Projekts von Kolstad präsentiert.
"Für mich war das ein Traum, seit ich Trondheim verlassen habe. Jetzt habe ich in fast allen Top-Ligen Europas gespielt. Aber ich gebe zu, dass ich mir vor meiner Entscheidung viele Gedanken gemacht habe", sagte der 26-jährige Sagosen, dessen Vater Erlend eine große Rolle dabei gespielt hat. Schließlich ist er in Kolstad Teil des Trainerteams. "Ich habe mich nicht gegen Kiel, sondern für meine Familie und meine Heimat entschieden. Der THW wird immer der größte Verein der Welt bleiben, und Kolstad kann viel von Kiel lernen." THW-Geschäftsführer Viktor Szilagyi hatte zuletzt bereits gesagt: "Letztlich gab es dieses eine Argument, bei dem wir nicht mithalten konnten."
"Ich habe mich nicht gegen den THW Kiel, sondern für meine Familie und meine Heimat entschieden." Sander Sagosen
Wie der THW hat auch die SG bereits erklärt, die Spieler nicht vorzeitig ziehen lassen zu wollen. Sie sollen nach Wunsch von Szilagyi und Flensburgs Geschäftsführer Dierk Schmäschke noch eineinhalb Jahre Topleistungen für die Norddeutschen abliefern und so den Clubs Zeit geben, taugliche Nachfolger zu finden.
Machulla: "Die Liga braucht Typen wie Sander oder Magnus"
"Wir sind sehr weit gegangen, um ihn von unserem Projekt zu überzeugen und wenn man sich am Ende für ein anderes Projekt entscheidet, dann muss man das verstehen und akzeptieren", sagte SG-Trainer Maik Machulla zum Abgang von Röd. "Ich persönlich finde das sehr schade, da ich ihn gerne weiterhin in der Mannschaft gehabt hätte. Die Liga braucht Typen wie Sander oder Magnus Röd.
Insgesamt Sextett in Trondheim präsentiert
Neben Sagosen und Röd wurden auch noch Magnus Gullerud (SC Magdeburg) und Torbjörn Bergerud (GOG Gudme, früher Flensburg) in Trondheim, wo derzeit die norwegische Nationalmannschaft versammelt ist, als Neuzugänge präsentiert. Auch die Isländer Janus Smarason (Frisch Auf Göppingen) und Sigvaldi Gudjonsson (Vive Kielce) zieht es gen Norden.
Kolstads Generaldirektor Jostein Sivertsen hat nichts Geringeres vor, als dank der Unterstützung eines norwegischen Großkonzerns aus dem Club schnellstmöglich eine internationale Top-Adresse zu machen. "Kolstad wird das Ziel erreichen, bis 2024 der beste Handballverein Norwegens zu werden", ist sich Sivertsen sicher. "Der Club und die Spieler haben die Ambitionen, Kolstad Handball zu einem internationalen Spitzenteam zu machen, das sich an der Spitze der Champions League behauptet."
Sagosen: "Ich hoffe, in Kolstad meine Karriere zu beenden"
Die Spieler sind vom Projekt vollkommen überzeugt. "Als mir die Pläne von Kolstad vorgestellt wurden und ich verstanden habe, dass sie realistisch sind, war es für mich eine Art Jungentraum, ein Teil von so etwas zu sein", betonte Röd, der durch die geringere Belastung in Norwegen zudem hofft, "eine längere Karriere auf dem höchsten Level haben zu können. Die Belastung in der Bundesliga ist sehr hoch."
Auch Sagosen, der am Samstagabend nach seiner Corona-Infektion erstmals wieder für den THW auf dem Feld gestanden hatte, die Blamage bei Aufsteiger Lübbecke aber nicht verhindern konnte, denkt bei seinem Wechsel schon sehr weit in die Zukunft. "Wenn wir das erreichen, wofür wir das gerade investieren, ein Kolstad, das auf höchstem Niveau in Europa spielen kann, dann hoffe ich auch, dass ich meine Handball-Karriere hier beenden werde."
