Champions League ade: SG Flensburg-Handewitt verliert in Magdeburg

Stand: 21.05.2023 19:51 Uhr

Der Traum von der Champions-League-Qualifikation ist für die SG Flensburg-Handewitt de facto geplatzt. Der schleswig-holsteinische Handball-Bundesligist unterlag am Sonntag mit 28:30 (15:16) beim Meister SC Magdeburg.

von Christian Görtzen

Damit hat die SG nur noch rein theoretische Chancen. Magdeburg hat nach dem Erfolg am 31. Spieltag mit 51:11 Zählern nun sechs Punkte Vorsprung auf den Tabellenvierten Flensburg-Handewitt (45:17). Zudem weist das Team von der deutsch-dänischen Grenze acht Minuspunkte mehr aus als der Rivale THW Kiel. Nur die beiden Erstplatzierten der Abschlusstabelle qualifizieren sich für die Königsklasse. Magdeburg bleibt im Titelrennen mit den Kieler "Zebras".

Im ersten Spiel nach der Bekanntgabe der SG-Vereinsführung, dass der Däne Nicolej Krickau zukünftig Chefcoach sein wird, bot das Team von Interimstrainer Mark Bult eine sehr gute Leistung. Der 40-Jährige hatte am Freitag seine Enttäuschung über die Personalentscheidung nicht verhehlt. Er sei "schon sehr enttäuscht" und "fühle ein Chaos im Kopf". Zudem beklagte Bult, dass niemand im Verein mit ihm gesprochen habe. Der Niederländer war Ende April nach der Beurlaubung von Maik Machulla vom Assistenten zum Interimschefcoach aufgestiegen.

"Für uns bedeutet das natürlich einen Rückschritt, denn wir wollen schon noch Platz drei oder zwei angreifen, aber das sieht dementsprechend mit dieser Niederlage nicht so gut aus", sagte Bult nach der Partie in Magdeburg.

SG-Torhüter Buric pariert zwei Siebenmeter

Ohne den erneut verletzten schwedischen Spielmacher Jim Gottfridsson (Teilriss des Innenbands im rechten Knie) legte die SG beim deutschen Meister einen starken Start hin. Johan Hansen nahm sich einen Wurf, danach noch zweimal Aaron Mensing - und schon hieß es 3:0 für die Norddeutschen (5.). Auch in der neunten Minute sah beim Stand von 7:4 noch alles glänzend aus. Dann aber erwachte die Halle. Die SCM-Fans trieben lautstark ihre Mannschaft an, und dieser gelang durch einen 4:0-Lauf eine 8:7-Führung (14.).

Aber Flensburg geriet nicht ins Schlingern. Was auch an Torhüter Benjamin Buric lag, der zweimal das Siebenmeter-Duell mit dem zukünftigen SG-Profi Kay Smits für sich entschied. Bei einem herausragenden doppelten Kempa-Trick war dann allerdings auch der bosnische Nationaltorwart machtlos. Auch im weiteren Verlauf der ersten Hälfte war es ein intensives, enges Duell. Zur Pause lagen die Schleswig-Holsteiner knapp mit 15:16 zurück.

Flensburg kämpft - und steht mit leeren Händen da

So stark wie Flensburg im ersten Abschnitt begonnen hatte, so sehr trumpfte Magdeburg nach Wiederbeginn auf. Nach drei Minuten lagen die Sachsen-Anhalter erstmals mit vier Toren (19:15 ) vorn. Waren damit die Weichen gestellt? Noch nicht! Das Bult-Team antwortete stark, egalisierte durch einen 4:0-Lauf zum 19:19 (38.).

Nur: Es ging wieder in die andere Richtung - auch, weil die Gäste den SCM-Rückraumspieler Michael Damgaard nicht in den Griff bekamen. Mit seinem zehnten Treffer sorgte der Däne erneut für eine Drei-Tore-Führung des Titelverteidigers (25:22, 49.). Aber Flensburg gab nicht auf. Und Göran Sögard Johannessen gelang 35 Sekunden vor Schluss das 28:29. Die SG versuchte es mit einer Wurffalle, aber die funktionierte nicht. Der überragende Damgaard traf zum 30:28-Endstand.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 2 Sport | 21.05.2023 | 23:03 Uhr

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