Die Darmstädter Braydon Manu (v.l.), Patric Pfeiffer und Frank Ronstadt © IMAGO/Jan Huebner Foto: Florian Ulrich

Vorsicht, St. Pauli! Darmstadt 98 kommt mit der Hamburg-Connection

Stand: 29.10.2022 06:57 Uhr

Während der FC St. Pauli in der zweiten Fußball-Bundesliga bei nur noch zwei Punkten Vorsprung auf die Abstiegszone nach unten schauen muss, grüßt Darmstadt 98 von der Tabellenspitze. Beim direkten Duell am Samstagabend am Millerntor müssen die Kiezkicker besonders eine Hamburg-Connection im Auge behalten.

13 Spiele, 28 Punkte - die Hessen sind in dieser Zweitliga-Saison bisher das Maß der Dinge. Dabei hatten nicht wenige gedacht, dass Rang vier in der Vorjahres-Tabelle nicht zu wiederholen wäre. Die Abgänge von Top-Torjäger Luca Pfeiffer (jetzt VfB Stuttgart) und Mittelfeld-Motor Tim Skarke (Union Berlin) wogen schwer. Doch Trainer Torsten Lieberknecht hat erneut eine schlagkräftige Mannschaft beisammen - auch weil einige "alte" Spieler den nächsten Schritt gemacht haben.

Allen voran Braydon Manu, der sich in der vergangenen Saison schon als Mann mit dem Hut einen Namen gemacht hat. Einst beim FC St. Pauli und beim HSV gewogen und für zu leicht befunden, hatte er schon immer geniale Momente zu bieten. Aber auch denkwürdige, undisziplinierte. Mittlerweile hat er diese Momente, die seinen Trainer und die Fans in den Wahnsinn trieben, minimiert. Vier Tore und vier Vorlagen hat er auf dem Konto, und das Fachmagazin "kicker" führt den gebürtigen Itzehoer derzeit in seiner Notenstatistik als besten Spieler der Liga.

Leart Paqarada, Adam Dzwigala, Eric Smith, Marcel Hartel und Lukas Daschner (v.l.) lassen sich von den Fans feiern. © Witters Foto: Witters
AUDIO: Hauptsache Heimspiel! St. Pauli empfängt Tabellenführer Darmstadt (2 Min)

Kein Wunder also, dass St. Paulis Cheftrainer Timo Schultz vor dem Spiel heute (20.30 Uhr, im NDR Livecenter) auf den Ex-Hamburger angesprochen wurde. "Mir wurde erzählt, dass er richtig gut drauf war. Die Skills, die er hat, sieht man auf dem Platz", sagte Schultz, fügte aber mit Blick auf Manus Hamburger Zeiten hinzu: "Ich bin ihm im Nachwuchsleistungszentrum nicht begegnet. Das war vor meiner Zeit."

Bundesligist Frankfurt soll Pfeiffer auf dem Zettel haben

Längst herumgesprochen haben sich auch die starken Leistungen eines weiteren Ex-Hamburgers. Patric Pfeiffer, der die komplette Nachwuchsabteilung des HSV durchlaufen hat, hält nicht nur die Darmstädter Abwehr zusammen, sondern glänzte in dieser Saison auch schon mit drei Toren. 1,96 Meter und 90 Kilogramm - der 23-Jährige ist schwer aufzuhalten.

Champions-League-Teilnehmer Eintracht Frankfurt soll bereits ein Auge auf den gebürtigen Hamburger geworfen haben. Und das "Lilien-Blog", laut eigener Beschreibung "unabhängig, fundiert und innovativ", fragte bereits: "Patric Pfeiffer: Eine Option für die deutsche Nationalelf?" Letzteres dürfte wohl noch ein bisschen zu früh kommen. Da Pfeiffers Vertrag ausläuft, dürfte aber sicher sein, dass er in der kommenden Saison in der Bundesliga spielt - mit Darmstadt oder eben einem anderen Club.

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Eine Fußballtabelle vor eine Fußballmotiv © Colourbox Foto: Pressmaster

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Die Hamburg-Connection in Reihen des SVD komplettiert Frank Ronstadt. Der 25-Jährige kurbelt das Spiel der "Lilien" über die Außenbahn an - und stand schon bei den beiden Darmstädter Siegen gegen St. Pauli in der Vorsaison auf dem Platz.

Schultz: "Haben den Anspruch zu gewinnen"

St. Pauli setzt gegen Darmstadt auf seine Heimstärke - und die Stärke des Gegners. Denn wie zuletzt beim Derbysieg gegen den HSV (3:0) zu bestaunen, liegen die "Großen" Schultz' Mannschaft offenbar eher als die Kleinen. Auch gegen den Tabellenzweiten SC Paderborn (2:2) und den -vierten 1. FC Heidenheim (0:0) blieben die Kiezkicker ungeschlagen.

"Wir wollen dominant auftreten und haben den Anspruch zu gewinnen", sagte St. Paulis Trainer, der wohl wie im Hamburger Stadtduell auf ein 3-5-2 bei eigenem Ballbesitz und ein 5-3-2 beim Ballbesitz des Gegners setzen wird. Auf die späte Anstoßzeit freut sich Schultz: "Ich mag Fluchtlichtspiele, besonders zu Hause." Kein Wunder - zu Hause ist sein Team noch ohne Niederlage.

Mögliche Aufstellungen

St. Pauli: Vasilj - Saliakas, Dzwigala, Smith, Fazliji, Paqarada - Aremu - Irvine, Hartel - Amenyido, Daschner
Darmstadt: Schuhen - Pfeiffer, Müller, Zimmermann - Bader, Kempe, Holland, Ronstadt - Mehlem - Manu, Tietz

Dieses Thema im Programm:

NDR 2 Sport | 29.10.2022 | 23:03 Uhr

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