Punkteteilung im Nordduell zwischen Werder Bremen und St. Pauli
Der FC St. Pauli bleibt auch nach dem zwölften Spieltag Zweitliga-Tabellenführer. Die Hamburger spielten am Sonnabend 1:1 (0:0) bei Werder Bremen und holten dabei einen Rückstand auf.
Obwohl St. Pauli erstmals seit fünf Spielen den Platz nicht als Sieger verließ, dürfte sich das Remis für die Hamburger besser anfühlen als für die Bremer. Das Team von Trainer Timo Schultz baute in der Tabelle seinen Vorsprung auf Relegationsrang drei auf vier Zähler aus. Werder steckt hingegen im Mittelfeld fest.
"Ich bin eigentlich kein Freund von Unentschieden, aber heute kann ich damit leben", sagte Schultz. "Ich glaube, dass beide Fanlager zufrieden nach Hause gehen können." In dasselbe Horn stieß Kapitän Philipp Ziereis, fügte aber hinzu: "Auch, wenn wir am Ende einen Tick näher am Sieg waren."
Werder-Coach Markus Anfang sprach von "einem gerechten Unentschieden" und betonte: "Ich kann meiner Mannschaft nur ein Kompliment machen, wie sie sich in die Zweikämpfe geworfen hat." Und Kapitän Niclas Füllkrug sagte: "Wenn wir so weitermachen, werden wir uns noch mehr Punkte verdienen."
St. Pauli zu Beginn unaufmerksam
Spurlos waren die aufreibenden 120 Pokal-Minuten (3:2 n.V.) vom Mittwochabend in Dresden nicht an den Hamburgern vorbeigegangen. St. Pauli war im mit 42.100 Zuschauern ausverkauften Weserstadion in der Defensive anfangs in mancher Situation unaufmerksam und offensiv nicht so präsent wie in den vergangenen Partien.
So hätte Werder die Gäste fast mit einem schnell ausgeführten Freistoß überrascht: Füllkrug hob den Ball nur um Zentimeter am Pfosten vorbei (9.). Auch der Kopfball von Nicolai Rapp (12.) war eine gute Werder-Gelegenheit.
Pavlenka mit Saisondebüt im Werder-Tor
Die Bremer hielten die Hamburger mit einem kompakten Fünfter-Mittelfeld gut unter Kontrolle. Jiri Pavlenka, der erstmals in dieser Saison im Werder-Tor stand, war vor dem Seitenwechsel so gut wie beschäftigungslos. Allerdings hatte er Glück, dass James Lawrence einen Kopfball knapp über das Tor setzte (30.).
Eine Pausenführung für die Hausherren wäre verdient gewesen, doch nicht zum ersten Mal in dieser Spielzeit fehlte Werder die letzte Konsequenz im Abschluss. Wie zum Beweis vergab Marvin Ducksch kurz vor der Halbzeit eine Riesenchance.
Ducksch legt vor, Becker gleicht aus
St. Pauli sammelte sich jedoch in der Pause und war nach dem Wechsel viel präsenter und torgefährlicher, weil nun auch Guido Burgstaller besser eingebunden war und zweimal zum Abschluss kam (54./60.). In Führung gingen dann aber die Bremer: Füllkrug bediente Ducksch, der Keeper Nikola Vasilj aussteigen ließ und locker einschob (62.).
Schon der K.o.-Schlag für die Hamburger? Nein, sie spielten einfach weiter und glichen nur fünf Minuten später aus: Finn Ole Becker überwand Pavlenka mit einem Schuss von der Strafraumgrenze. St. Pauli blieb am Drücker, hatte weitere Chancen und jubelte schon über den vermeintlichen Siegtreffer in der Nachspielzeit. Doch der Videobeweis zeigte, dass Simon Makienok den Ball mit der Hand über die Linie gedrückt hatte.
