Paukenschlag beim VfL Wolfsburg: Kovac sortiert Max Kruse aus
Nach dem ersten Saisonsieg am Sonnabend in Frankfurt sorgte Wolfsburgs Trainer Niko Kovac für einen Paukenschlag. Max Kruse, gegen die Eintracht nicht im Kader, wird überhaupt kein Spiel mehr für den Fußball-Bundesligisten aus Niedersachsen machen. Kruse reagierte am Sonntag.
Das Aus für den ehemaligen Nationalspieler teilte Kovac emotionslos, aber bestimmt mit. "Er wird kein Spiel mehr für uns machen", sagte der Cheftrainer des VfL Wolfsburg nach dem 1:0 (0:0)-Erfolg. Es war das etwas überraschende nächste Kapitel wochenlanger Querelen um Kruse, der im Winter eigentlich gekommen war, um den VfL zu machen.
"Wir haben keine Impulse von Max gesehen, dass er der Mannschaft helfen kann. Der Club steht über allem, und deswegen haben wir gemeinsam die Entscheidung getroffen." Niko Kovac
In den vergangenen Wochen seien von Kruse "keine Impulse und keine konstruktive Mitarbeit" gekommen, betonte der Coach. Kruse teilte am Sonntag in einem Instagram-Video mit: "Überraschend" sei das alles gekommen: "Anscheinend soll ich mich nicht mehr mit dem Verein identifizieren."
Dabei habe er in den "zehn bis zwölf Jahren" seiner Profilaufbahn "auf dem Platz immer alles für meine Vereine gegeben". Und Kruse betonte: "Ich glaube, ich entscheide selbst, wann meine Zeit in der Bundesliga vorbei ist. Das entscheidet niemand anderes für mich."
Der Offensivmann galt schon immer als genialer Solist und weniger als Teamplayer. Am Training darf er weiter teilnehmen. Ein Wechsel des gebürtigen Reinbekers vor Ende des Transferfensters hatte sich nicht realisieren lassen. Der Vertrag des 34-Jährigen ist noch bis 2023 gültig.
Schäfer: "Entscheidung für die Mannschaft"
"Was wir brauchen, sind Spieler, die den Fokus hundertprozentig auf den Verein haben", sagte auch Sportdirektor Marcel Schäfer. "Wir haben das bei Max nicht mehr gesehen." Man habe ihm das mitgeteilt. "Er hat es zur Kenntnis genommen. Erfreut wird ihn das nicht haben", meinte Schäfer.
Kruse habe das Leitmotto des Clubs, "Arbeit, Fußball, Leidenschaft" nicht wirklich beherzigt. "Es ist keine Entscheidung gegen einen, sondern eine für die Mannschaft", betonte Schäfer. Der 34 Jahre alte Kruse äußerte sich am Samstagabend zunächst nicht.
"Wir haben andere Probleme als Max Kruse"
Seine Mitspieler hielten sich mit Kommentaren zurück. "Das ist eine Entscheidung des Trainers, die wir akzeptieren. Wir haben heute als Mannschaft gespielt", sagte VfL-Torwart Koen Casteels. "Wir haben andere Probleme als Max Kruse", meinte Kapitän Maximilian Arnold.
