Mitchell Weiser © IMAGO / Nordphoto

Mitchell Weiser: Werder Bremens heimlicher Taktgeber

Stand: 28.10.2022 08:23 Uhr

Mitchell Weiser wird in der Aufzählung der Bremer Erfolgsgaranten manchmal vergessen. Dabei ist der 28-Jährige nicht nur auf dem Platz wichtig. Auch in der Kabine zählt, was er sagt. Mit Werder trifft Weiser heute auf seinen Ex-Club Hertha BSC.

Zwischen 2015 und 2018 spielte Weiser für den Verein aus der Hauptstadt, der heute (20.30 Uhr, NDR Livecenter) im Weserstadion zu Gast ist. Und gegen die Berliner soll im Bremer Spiel wieder die Handschrift des Verteidigers zu erkennen sein. Als sogenannter "Schienenspieler" ist Weiser auf der rechten Seite des Bundesliga-Aufsteigers ein ausschlaggebender Grund für die erzielten 15 Punkte nach elf Partien.

In allen elf Ligaspielen stand er auf dem Platz, erzielte einen Treffer und bereitete vier Tore vor. Zum Vergleich: Angreifer Marvin Ducksch bringt es bislang auf lediglich zwei Scorerpunkte mehr.

Fritz: Weiser schafft "Überraschungsmomente"

"Er ist unheimlich offensiv ausgerichtet und hat eine hohe fußballerische Qualität", lobte Werders Profifußball-Leiter Clemens Fritz und schwärmte von den "Überraschungsmomenten", die Weiser den Bremern verschaffe: "Er kann immer durch einzelne Aktionen Situationen kreieren, und das macht ihn ein Stück weit nicht so leicht auszurechnen."

Weiser ist mit seinen 151 Bundesligaspielen (unter anderem auch für Bayer Leverkusen und den FC Bayern) einer der routiniertesten Akteure im Kader der Hanseaten. In hitzigen Spielsituationen behält er oft die Ruhe und ist nicht für hektische Schnellschüsse bekannt.

Bittencourt: "Er tut uns als Typ sehr gut"

Bedeutung hat Weiser auch abseits des Platzes: "Er ist ein wichtiger Typ für die Kabine. Er bringt seine Erfahrung mit, weil er schon bei großen Vereinen gespielt hat", erklärte Leonardo Bittencourt, ebenfalls einer der Werder-Routiniers. Vielleicht liegt das auch daran, dass Weiser zurückhaltend ist und sich nicht in den Vordergrund drängt.

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Bremens Torschütze Leonardo Bittencourt (r.) und Mitchell Weiser bejubeln einen Treffer. © IMAGO / foto2press

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"Er ist ein sehr ruhiger Typ, aber trotzdem ist er klar bei den Sachen, die er denkt und sagt. Und deswegen tut er uns als Typ sehr gut", unterstrich Bittencourt und ergänzte: "Er hat einen sehr großen Wert für uns. Das sieht man auch an seinen Leistungen." Fritz betonte, dass Weisers Worte in der Kabine "Gewicht" hätten.

Anfangs bei Werder ein Sorgenkind

Allerdings war seine Zeit bei Werder nicht immer so positiv. Nach seiner Leihe aus Leverkusen an die Weser fiel er zunächst eher durch Corona-Zwangspausen auf. Mehrfach fehlte er, weil er sich als Kontaktperson in Quarantäne begeben musste, obwohl er nicht selbst positiv getestet worden war. Das deutete damals darauf hin, dass er nicht geimpft war. Zudem war Weiser mehrmals mit Corona infiziert. 

Auch die Verhandlungen um einen Wechsel im Sommer aus Leverkusen nach Bremen zogen sich wochenlang hin. Medienberichten zufolge hing dies auch mit einer von Weiser geforderten Abfindungszahlung zusammen, die Bayer nicht zahlen wollte. Am Ende einigten sich beide Clubs.

Gegen Hertha immer gewonnen

Spielt Weiser am Freitag, steht er erstmals seit vier Jahren wieder gegen die Berliner auf dem Platz. Seine Bilanz kann sich sehen lassen: Dreimal lief er für Leverkusen und den FC Bayern gegen Hertha BSC auf, dreimal wurden die Spiele gewonnen.

Damit ist Weiser der ideale Mann, um die angeschlagenen Bremer nach zuletzt drei Pflichtspiel-Niederlagen in Folge wieder aufzurichten. Teamkollege Bittencourt ist überzeugt, dass es gelingt: "Jetzt hast du eine Woche gehabt, in der alles schiefläuft, was schieflaufen kann. Ich glaube, das wird uns nicht umhauen. Die Saison geht jetzt weiter."

Mögliche Aufstellungen:

Werder Bremen: Pavlenka - Stark, Veljkovic, Pieper - Weiser, Groß, Jung - Schmid, Gruev - Füllkrug, Ducksch
Hertha BSC: Christensen - Kenny, Rogel, Kempf, Plattenhardt - Tousart, Serdar - Lukebakio, Richter - Jovetic - Kanga

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Eine Fußballtabelle vor eine Fußballmotiv © Colourbox Foto: -

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Dieses Thema im Programm:

NDR 2 Sport | 28.10.2022 | 23:03 Uhr

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