Immanuel Pherai impft Eintracht Braunschweig Selbstvertrauen ein
Es läuft bei Eintracht Braunschweig: Der Aufsteiger hat in der Zweiten Liga durch den Sieg gegen St. Pauli die Abstiegsränge verlassen. Und Spielmacher Immanuel Pherai gibt den "Löwen" vor den so wichtigen kommenden Spielen weiteres Selbstvertrauen.
"Überglücklich" war Trainer Michael Schiele nach dem Last-Minute-Sieg: "Wir mussten im Laufe der 90 Minuten einiges wegstecken. Es hat am Ende Spaß gemacht, einfach zuzusehen." Das ging auch dem Großteil der 21.000 Zuschauer an der Hamburger Straße so. Vielen Fans dürfte nach dem Start mit sechs sieglosen Partien in Serie schon mulmig geworden sein. Nun stehen die "Löwen" zum ersten Mal in dieser Saison nicht auf einem der letzten drei Plätze.
Dabei deutete nach einer vergebenen Großchance von Braunschweigs Anthony Ujah und einem Traumtor von Manolis Saliakas für die Gäste eigentlich alles auf einen Rückschlag hin. Doch unmittelbar nach dem 0:1 kam Pherai als Joker ins Spiel - und stach. Neun Minuten nach seiner Einwechslung glich Braunschweigs Toptransfer dieser Saison nach einem Pass von Luc Ihorst zum 1:1 aus (78.), mit der letzten Aktion des Spiels knallte er den Ball zum 2:1 direkt unter die Latte (90.+3).
"Ich habe einfach geschossen", sagte der 21 Jahre alte Spielmacher lapidar. Und auch Schiele blieb in seiner Analyse nüchtern: "Manu macht instinktiv den Schritt aus dem Abseits heraus und haut ihn rein." Mit dem 2:1 machte der Niederländer den dritten Saisonsieg der Niedersachsen perfekt, und die sind nach dem holprigen Start nunmehr seit fünf Spielen ungeschlagen.
Pherai: "Uns hat noch Selbstvertrauen gefehlt"
"Im Trainingslager habe ich schon gemerkt, dass wir ein gutes Team sind. Da hat uns vielleicht noch etwas das Selbstvertrauen gefehlt", blickte Pherai zurück. Die Eintracht präsentiert sich auch deshalb jetzt zweitligareif, weil Neuzugänge wie Ujah, Filip Benkovic, Anton Donkor und eben Pherai in Fahrt gekommen sind. "Wir sind eine gute Truppe und haben uns das erarbeitet", betonte Pherai.
St. Paulis Trainer Timo Schultz hatte schon vor der Partie gewarnt: "Trotz seines Alters ist er bereits ein kompletter Spieler. Er kann auch am Sonnabend wieder ein Faktor sein und wir müssen auf ihn aufpassen." Gesagt, doch nicht getan. Der Niederländer, der zuvor einige Jahre in der Jugend und zweiten Mannschaft von Borussia Dortmund gespielt hat, ehe er sich im Sommer für Braunschweig und gegen einen Wechsel in die erste niederländische Liga entschied, war von den Kiezkickern in diesem Spiel nicht zu stoppen.
Bereit für die Duelle mit Magdeburg und Wolfsburg
Braunschweig ist in der Zweiten Liga angekommen, steht in der Tabelle nur noch einen Zähler hinter Hansa Rostock und hat St. Pauli überholt. In das wichtige Abstiegskampf-Duell beim 1. FC Magdeburg am kommenden Sonnabend und das DFB-Pokal-Highlight gegen den VfL Wolfsburg am folgenden Dienstag (18. Oktober) gehen die Blau-Gelben nun mit viel Selbstvertrauen.
"Das ist das, was Eintracht ausmacht: Sich gegenseitig bis zum Ende zu pushen", sagte Torwart Jasmin Fejzic und fügte hinzu: "Diese Explosion nach dem 2:1 im Stadion war schon besonders. An so ein Gefühl kann man sich nicht gewöhnen."