In letzter Sekunde! Eintracht Braunschweig besiegt St. Pauli
Fußball-Zweitligist Eintracht Braunschweig hat die sportliche Krise beim FC St. Pauli weiter verschlimmert. Die Niedersachsen gewannen am Sonnabend das Nordduell glücklich mit 2:1 (0:0). Während der BTSV damit seit nunmehr fünf Spielen ungeschlagen ist, warten die Hamburger seit sieben Partien auf einen Sieg.
Es gab diesen einen Moment in der dritten Minute der Nachspielzeit, der das Eintracht-Stadion ausflippen ließ: Immanuel Pherai schoss mit seinem zweiten Treffer des Tages die "Löwen" zum Sieg. Direkt danach war die Partie beendet - und der Jubel auf den Rängen kannte keine Grenzen. "Wahnsinn! Du hast gesehen, wie die Bank aufgesprungen ist und zu mir rannte - das war überragend!", freute sich der eingewechselte Doppeltorschütze über den Sieg.
Das späte Siegtor entschädigte die Braunschweiger Fans, der Frust bei den Hamburgern über die verspielte Führung saß hingegen tief. "Mir fällt eine Menge ein, was man besser machen kann. So geht es nicht. Das ist viel zu einfach", ärgerte sich St. Paulis Trainer Timo Schultz über die Niederlage seines Teams.
Irvine muss früh runter, Zuschauer sehen schwache Partie
Insgesamt bekamen die Zuschauer allerdings eine zähe Partie zu sehen, die blutig begann. In der sechsten Minute prallten St. Paulis Kapitän Jackson Irvine und Braunschweigs Filip Benkovic mit den Köpfen zusammen, beide erlitten Platzwunden. Während Irvine ausgewechselt werden musste, lief Benkovic fortan wie einst Dieter Hoeneß mit einem Turban herum. Erwähnenswert ist dies auch, weil sonst nicht viel passierte.
Die "Löwen" standen tief und wollten kontern - doch zwischen Theorie und Praxis klaffte im Spiel der Niedersachsen eine gewaltige Lücke. Auch die zahlreichen Standards der Gastgeber sorgten bis auf einen Freistoß von Brian Behrendt (34.) nicht für Gefahr. Genauso harm- und planlos agierten die Hamburger. Fehlpässe, Flanken in oder auf den Gegner sowie statische Pass-Stafetten erzeugten keinerlei Torgefahr bei den Braun-Weißen - wieder einmal.
Ujah scheitert am Pfosten, Saliakas trifft traumhaft
Wer auf Besserung im zweiten Durchgang gehofft hatte, wurde zunächst enttäuscht. Dann hätte Anthony Ujah die Führung für die "Löwen" erzielen müssen: Doch der Torjäger, der frei auf das Tor der Hamburger zulief, scheiterte in der 56. Minute am Pfosten.
St. Paulis Manolis Saliakas zog schließlich aus 25 Metern in der 68. Minute einfach mal ab und versenkte den Ball oben rechts im Toreck. Ein traumhafter Weitschuss, der die Gäste mit 1:0 in Führung brachte und auch die Gastgeber endlich belebte.
Joker Pherai dreht die Partie
Kurz danach wechselte BTSV-Coach Michael Schiele Pherai ein (69.) und bewies damit ein goldenes Händchen. Denn nur acht Minuten später glich der 21-Jährige erst aus und sorgte dann in der Nachspielzeit für den nicht mehr für möglich gehaltenen Siegtreffer.