Trainer Michael Schiele vom Fußball-Drittligisten Eintracht Braunschweig © IMAGO / Hübner

Braunschweig-Coach Schiele: "Träume sind da, um sie zu leben"

Stand: 29.04.2022 09:20 Uhr

Fußball-Drittligist Eintracht Braunschweig empfängt heute Abend (19 Uhr, im NDR Livecenter) den bereits feststehenden Meister 1. FC Magdeburg. Mit einem Sieg würde der BTSV zumindest vorübergehend auf Rang zwei springen.

Die Vizemeisterschaft und der damit verbundene Aufstieg sind das Ziel der Niedersachsen, die den Sprung ins Bundesliga-Unterhaus nach dem Patzer des 1. FC Kaiserslautern am vergangenen Freitag in den eigenen Händen haben. Die Pfälzer unterlagen beim SV Wehen Wiesbaden 1:2, haben zwar weiter zwei Zähler Vorsprung auf die Eintracht, aber bereits eine Partie mehr absolviert.

Im NDR Interview blickt Braunschweigs Coach Michael Schiele auf das Duell mit dem FCM und spannende Saisonfinale voraus.

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Michael Schiele, Kaiserslautern hat gepatzt, während Ihre Mannschaft spielfrei hatte. Ist die Eintracht der Gewinner des vergangenen Spieltags?

Schiele: Die Ausgangslage ist zumindest nicht schlechter geworden. Das ist natürlich ein schöner Nebeneffekt. Aber trotzdem dürfen wir uns nicht ausruhen. Wir müssen auch unsere Hausaufgaben machen.

Ihre Mannschaft hat nun alle Trümpfe in der eigenen Hand. Eine perfekte Ausgangslage?

Schiele: Das war vor Wochen noch nicht so. Wir wollten bis zum siebt- oder achtletzten Spieltag auf Tuchfühlung nach oben sein. Das haben wir erreicht. Wir wollten die letzten vier oder fünf Spieltage vorne noch ein Wörtchen mitreden, das haben wir auch erreicht. Jetzt müssen wir mit einem Sieg den dritten Platz festigen, damit uns die Mannschaften hinter uns nicht mehr einholen können.

Wie lautet das Ziel für die letzten drei Spiele?

Schiele: Wir wollen den dritten Platz so schnell wie möglich festigen. Das können wir am Freitag machen. Und dann freuen wir uns auf die letzten beiden Spiele. Dann sind wir vielleicht auch ein bisschen lockerer, weil wir etwas erreicht haben und auch noch etwas ganz Großes schaffen können. Jetzt ist aber erst einmal wichtig, den dritten Platz zu sichern. Und danach schauen wir weiter.

Wie groß sind die Aufstiegsträume bei der Eintracht?

Schiele: Wir sprechen nicht groß darüber. Der eine oder andere rechnet sicherlich schon was durch. Es wäre ja auch schlimm, wenn man das nicht machen würde. Träume sind da, um sie zu leben. Aber wir müssen noch viel dafür tun. Es warten noch drei harte Spiele auf uns.

Nun geht es gegen den 1. FC Magdeburg, der am vergangenen Sonntag die Meisterschaft perfekt gemacht hat...

Schiele: Das ist eine super Mannschaft, herzlichen Glückwunsch zum frühzeitigen Aufstieg! Das muss man erst einmal schaffen vier Spieltage vor dem Saisonende. Ich denke nicht, dass sie mit angezogener Handbremse spielen werden. Sie werden Vollgas geben und vielleicht sogar befreiter aufspielen, weil sie schon durch sind. Von daher glaube ich nicht, dass es für uns einfacher wird.

Wie werden Sie das Spiel gegen den Meister angehen?

Schiele: Wir wollen versuchen, unser Spiel durchzubringen - mit viel Leidenschaft und Intensität. Das hat Magdeburg aber auch drin. Von daher wird es ein sehr intensives Spiel über 90 Minuten. Aber wir brauchen auch eine gewisse Lockerheit. Unsere Fans werden uns nach vorne peitschen, wenn es mal nicht so gut läuft. Und wir werden sie auch brauchen.

Magdeburg besticht durch geschlossenes Auftreten und tollen Offensiv-Fußball. Was macht Ihre Mannschaft besonders aus?

Schiele: Die Mannschaft ist sehr willig. Und sie hat auch diese Gier, Leidenschaft und Geilheit, Spiele gemeinsam gewinnen zu wollen. Bei uns ist der eine für den anderen da. Wir agieren als Einheit auf dem Platz. Und wir können auch das eine oder andere fußballerisch lösen. Ich glaube, das ist ein gutes Attribut. Die Mannschaft hat einen sehr guten Charakter.

2020 gelang Ihnen mit den Würzburger Kickers der Zweitliga-Aufstieg. Gibt es Parallelen zwischen Ihrer damaligen und aktuellen Mannschaft?

Schiele: Ja, Charakter, Leidenschaft und Teamgeist. Die Spieler unternehmen viel gemeinsam. Ich glaube, dass man dann auch auf dem Platz enger zusammensteht. Alle wissen, dass sie wichtig für den Erfolg sind. Das ist ein großes Plus, das die Mannschaft von damals mit der von heute gemein hat.

Das Interview führte Elli Hyra

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Eine Fußballtabelle vor eine Fußballmotiv © Colourbox Foto: Taweesak Jarearnsin

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Dieses Thema im Programm:

NDR 2 Sport | 29.04.2022 | 23:03 Uhr

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