Aus im Pokal-Viertelfinale: Wolfsburg verliert in Leipzig
Der VfL Wolfsburg hat das Halbfinale im DFB-Pokal knapp verpasst. Die Mannschaft von Trainer Oliver Glasner unterlag mit 0:2 (0:0) bei RB Leipzig. Die Niederlage war verdient, die "Wölfe" verschossen aber auch einen Elfmeter.
Anders als in der Vorsaison, in der die Niedersachsen in der zweiten Pokalrunde zu Hause gegen Leipzig mit 1:6 unter die Räder gekommen waren, hielt der VfL gegen den Bundesliga-Zweiten diesmal gut mit. Doch auch weil Wout Weghorst beim Strafstoß auf dem Hosenboden landete, schieden die Wolfsburger zum dritten Mal hintereinander gegen Leipzig aus dem Wettbewerb aus. Seit dem Pokalsieg 2015 sind die Norddeutschen nicht mehr über das Viertelfinale hinausgekommen.
"Es ist brutal, hier zu spielen. Aber wir hatten in der ersten Halbzeit auch die eine oder andere Möglichkeit", sagte Maximilian Arnold, der der einzige gebürtige Sachse auf dem Feld war, in der ARD Sportschau. Der Mittelfeldmotor ärgerte sich nach seinem 300. Pflichtspiel für die VfL-Profis aber auch, "dass wir in der zweiten Hälfte manchmal den Faden verloren haben. Wir sind hier verdient ausgeschieden."
Leipzig stark mit dem Fuß, schwach mit dem Kopf
Wie gut die Leipziger mit dem Ball am Fuß sind, zeigten sie in der ersten Hälfte immer wieder eindrucksvoll. Wie am Schnürchen lief der Ball durch die RB-Offensive, da kamen die Wolfsburger nur selten dazwischen. Doch dass gute Techniker oftmals Probleme mit dem Kopfballspiel haben, zeigten die Sachsen ebenfalls. Parierte VfL-Keeper Koen Casteels den Kopfball aus zwei Metern von Christopher Nkunku zumindest noch spektakulär (12.), war der Abschluss von Justin Kluivert - freistehend aus fünf Metern genau in Casteels' Arme - schon kläglich (18.).
Weghorst jagt Elfmeter Richtung Oberrang
Und auf einmal hatten die "Wölfe" die große Chance zur Führung. Der Videobeweis belegte ein klares Foul an Kevin Mbabu, und es gab Elfmeter. Wout Weghorst trat selbstbewusst an, rutschte jedoch beim Schuss weg und der Ball flog Richtung Oberrang. Für einen Perfektionisten wie Weghorst offenbar nur schwer zu ertragen, wild trommelte er auf das nasse Geläuf (26.).
Nun waren die Niedersachsen aber besser im Spiel - sowohl defensiv als auch offensiv. Xaver Schlager prüfte Peter Gulacsi im Tor der Sachsen erstmals ernsthaft (38.). Sieben Minuten später legte Verteidiger Maxence Lacroix den Turbo ein und schickte Renato Steffen steil. Der Schweizer erlief vor dem Sechzehner den Pass, schoss den Ball aber an Gulacsis Knie.
Ex-HSVer Hwang macht alles klar
In der Halbzeit sammelten sich die Sachsen und zogen danach wieder ihr Kombinationsspiel auf. Nach einem Ballverlust von Schlager ging es schnell, doch am Ende scheiterte Yussuf Poulsen frei vor dem erneut stark reagierenden Casteels (52.). Eine Minute später klärte Mbabu im letzten Moment. Doch in der 63. Minute passierte es, Poulsen markierte das 1:0. Erst war der Däne Schlager davongelaufen, dann fälschte Lacroix unhaltbar für Casteels ab.
Eine Reaktion des VfL? Ließen die Leipziger gar nicht zu, sie drängten auf den zweiten Treffer. Aber Dani Olmos Schuss war kein Problem für den Wolfsburger Fänger. In der 72. Minute wechselte Glasner gleich dreimal - und einer der Joker hatte tatsächlich schnell den Ausgleich auf dem Fuß. Der Schuss von Josip Brekalo wurde allerdings noch abgefälscht und landete am Außennetz (78.). Doch Leipzig ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen. Der ebenfalls eingewechselte Alexander Sörloth vergab seine Großchance noch (82.), der ehemalige HSVer Hee-chan Hwang machte dann alles klar (88.). Das Aus der "Wölfe" war damit besiegelt.
