Auf einem Grundriss einer Wohnung liegt ein Stift, ein Taschenrechner und ein Maßstab. © imago stock&people

Heimwerker-Projekte: Gute Planung erleichtert die Arbeit

Stand: 26.10.2021 11:51 Uhr

Neue Farbe für die Küchenschränke, ein größerer Stall für die Hühner: Mit der richtigen Planung gibt es keine bösen Überraschungen. Bei der Arbeit kann auch eine Heimwerker- oder Renovierungs-App helfen.

Die halbe Badezimmer-Einrichtung ist abgerissen und keiner weiß, wohin mit dem Müll? Die Holzterrasse ist fast fertig, doch es fehlen zwei Bretter? Für das Abschleifen der Küchenfronten ist kein Schleifpapier da - am Sonntag? Viele kleine und größere Probleme, über die Heimwerker sich die Haare raufen, sind mit guter Planung zu vermeiden.

Ideen strukturieren und aufschreiben

Entwurf eines Hühnerstalls © NDR/nonfictionplanet
Wie soll das Projekt am Ende aussehen? Was braucht man alles dazu?

In der Regel ist der Kopf bei Projekten voller Dinge, an die man denken muss. Da wird mal ganz schnell was Entscheidendes vergessen. Darum unbedingt alles aufschreiben - ob auf Papier oder digital. Je nach Größe eines Projekts, kann aber auch das unübersichtlich werden. Deswegen: Struktur reinbringen und einen richtigen Plan für das Heimwerker-Projekt machen.

Das heißt, erst mal die grundlegenden "Was? Wie? Wo? Wann? Wer?"-Fragen klären: Und zwar für jeden Projekt-Teil.

Bestandsaufnahme: Arbeitsschritte und Ergebnis definieren

Zuerst unbedingt klären, was genau gebaut oder renoviert werden soll und was dafür vorhanden ist. Diese Fragen helfen dabei:

  • Was genau ist geplant?
  • Wie ist der aktuelle Zustand? Also etwa: Muss der Altlack nur übergestrichen oder vorm Streichen komplett abgeschliffen werden? Und bei größeren Vorhaben: Welche Maße hat der Raum, der umgebaut werden soll? Eine maßstabsgerechte Planskizze hilft, wenn man etwa im Baumarkt oder Küchenstudio etwas erklären oder bestellen möchte.
  • Wie soll das fertige Projekt aussehen?
  • Was für Vorarbeiten sind notwendig? Muss man etwa Rasen abtragen oder eine alte Kücheneinrichtung ausbauen und entsorgen?
  • Wer soll das Projekt umsetzen? Heimwerker als One-Man/One Woman-Show? Hilft jemand aus der Familie mit? Freunde und Nachbarn? Wenn ja - wer macht was? Gibt es Spezial-Arbeiten wie Stromanschlüsse, für die Handwerker kommen?
  • Wie viel Zeit und Geld sind eingeplant?

Je detaillierter die Bestandsaufnahme ist, desto besser die Planung für das benötigte Material, für Zeit und Arbeitskräfte.

Welches Material und welches Werkzeug wird benötigt?

Ist klar, was vorhanden ist, muss auf den Zettel, welche Baumaterialien und Maschinen gekauft oder geliehen werden müssen.

  • Was ist nötig für die Vorarbeiten? Etwa Schleifmaschinen und Schleifpapier, Kettensägen, Vorschlaghammer. Immer daran denken: Größere Geräte am besten mieten.
  • Dann die Heimwerker-Baustelle einrichten: etwa Abdeckplanen, Malervlies, Malerband, Arbeitshandschuhe, Schutzmasken und -brillen besorgen.
  • Für Hauptarbeiten: Von Mörtel, Putz und Eimer über Lack, Farben und Pinsel bis zu Dielenbrettern, Dachpappe .
  • Mengen immer großzügig berechnen, sonst geht sonntags Farbe, Mörtel oder Dichtungsmasse aus und das dynamisch begonnene Bauprojekt erstarrt in einer Zwangspause.
  • Alles, was neu eingebaut werden soll, rechtzeitig bestellen oder kaufen - möglich, dass Waschbecken, WCs oder Wellness-Wannen (um beim Beispiel Badezimmer zu bleiben) längere Lieferzeiten haben.

Wie viel Müll und Bauschutt muss entsorgt werden?

Wohin mit dem Müll? Diese Frage rechtzeitig vor Arbeitsbeginn klären. Bauschutt kostet, wenn man ihn auf dem Recyclinghof abladen will. Das treibt unerwartet die Kosten hoch. Darum vorher klären:

  • Wie viel Abfall entsteht voraussichtlich?
  • Wie muss dieser entsorgt werden? Vieles wie Lackeimer oder alte Dämmwolle muss als Sondermüll zum Recyclinghof.
  • Bei größeren Projekten Fahrzeiten zum Recyclinghof sparen - mit einem Abfall-Container vor der Tür. Aber nur mit Genehmigung von der Stadt, sofern der Container nicht auf dem eigenen Grundstück steht.

Arbeitssicherheit und gesetzliche Bestimmungen einhalten

Ein Heimwerker-Projekt soll ja keine bleibenden Spuren hinterlassen, weder am eigenen Körper noch in der Beziehung zu den Nachbarn. Das klappt mit Antworten auf diese Fragen:

  • Welche Geräte kommen zum Einsatz? Welche Schutzkleidung braucht man dafür?
  • Muss Wasser oder Strom abgestellt sein?
  • Zu welchen Zeiten darf ich welche Arbeiten machen?
  • Wie laut wird es? Sehr? Am besten immer die Nachbarn vorher informieren und um Verständnis bitten.
  • Muss gegebenenfalls sogar an der Straße etwas abgesperrt werden?

To-do-Listen, Online-Planer und Apps können helfen

Ein Mann hat sich eine Liste mit geplanten Arbeiten an die Wand gehängt. © NDR/nonfictionplanet
To-do-Listen helfen bei der Organisation von Projekten.

Bloß nichts Wichtiges vergessen! Das klappt (weitgehend) mit einer großen Projekt-To-do-Liste. Oder auch mehreren, jeweils eine für einzelne Abschnitte des Projekts: Schritt für Schritt steht da drauf, was gemacht werden muss. Das gibt einen guten Überblick. Material und Aufgaben, die nachträglich dazukommen, einfach noch schnell dazuschreiben.

Gerade bei größeren Projekten helfen auch Online-Planer. Einige Baumärkte bieten das zu unterschiedlichen Themen auf ihren Webseiten an. Auch Heimwerker- und Renovierungs-Apps können helfen, Heimwerker-Projekte zu strukturieren.

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Im noch nicht fertigen Badezimmer steht eine Badewanne. © imago stock&people

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