Eine behandschuhte Hand neben einem Corona-Schnelltest. © picture alliance/Jochen Tack Foto: Jochen Tack

Corona-Schnelltests: Was Sie jetzt wissen müssen

Stand: 08.03.2021 18:08 Uhr

Corona-Schnelltests sind seit Anfang März 2021 auch bei Discountern und in Drogeriemärkten erhältlich. Worauf Anwender achten müssen.

von Birgit Augustin

Die meisten Schnelltests sind einfacher in der Handhabung als die Corona-Tests für professionelle Nutzer, bei denen ein Abstrich im hinteren Nasen-Rachen-Raum genommen wird. Bei den Tests für zu Hause reicht es, eine Speichelprobe zu geben oder den Tupfer fünf Mal im vorderen Nasenraum zu drehen. Beide Tests liefern nach 15 Minuten ein Ergebnis.

Corona-Schnelltest: Was tun bei negativem Ergebnis?

Fällt der Schnelltest negativ aus, sollte man sich so verhalten, als ob es gar keinen Test gegeben hätte: Weiter Abstand halten, Hände waschen und lüften. Denn das Testergebnis ist nur eine Momentaufnahme - aussagekräftig für nur wenige Stunden. Und es schließt nicht aus, dass der oder die negativ Getestete doch infiziert ist.

Der Antigen-Schnelltest ist weniger zuverlässig als der Labor-basierte PCR-Test. Dieser erkennt Teile des Erbmaterials von Sars-CoV-2 schon in geringen Mengen.

Beim Antigen-Schnelltest, der spezielle Oberflächen-Proteine des Virus nachweist, werden dagegen nur etwa 80 Prozent der Infizierten entdeckt. Vor allem die Infektionen mit geringer Viruslast werden oft nicht entdeckt.Das fand die Heidelberger Infektiologin Claudia Denkinger heraus. Sie hält Antigen-Schnelltests trotzdem für nützlich: Denn Menschen mit hoher Viruslast, die besonders ansteckend sind, werden zuverlässig erkannt.

Corona-Schnelltest: Was tun bei positivem Ergebnis?

Fällt der Antigen-Test positiv aus, sollte man sich schnellstmöglich um einen PCR-Test kümmern, der das Ergebnis absichert, etwa direkt beim Hausarzt, in einem Testzentrum oder über die Hotline der Kassenärztlichen Vereinigungen (Telefon: 116 117). Gleichzeitig sollten sich positiv Getestete sofort in Selbstisolation begeben - und das Testergebnis auf keinen Fall verschweigen. Denn nur, wenn das Gesundheitsamt von der Infektion erfährt, kann es die Kontakte der infizierten Person nachverfolgen - und im besten Fall die Infektionskette stoppen.

Schnelltests könnten Corona-Pandemie verlangsamen

Nach wissenschaftlichen Modellierungen der TU Berlin könnten zwei Antigen-Schnelltests pro Woche den sogenannten R-Wert um 0,8 Punkte senken. Ein mit dem Coronavirus Infizierter würde deutlich weniger andere Menschen anstecken als bisher. Regelmäßiges Testen könnte den Weg aus dem Lockdown bereiten und wieder mehr Alltag ermöglichen.

Zulassung der Schnelltests ist zeitlich begrenzt

Die Antigen-Schnelltests für den Hausgebrauch sind erst seit Kurzem zugelassen. Seit dem 24. Februar 2021 hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) für sieben Produkte grünes Licht gegeben. Die Zulassung gilt nur für den deutschen Markt und ist zeitlich begrenzt.

Parallel zu diesen Sonderzulassungen durch das BfArM läuft die ordentliche Zulassung über "Benannte Stellen". Für Diagnostika wie Antigen-Schnelltests sind dies der TÜV Süd, der TÜV Rheinland und die mdc medical devices certification GmbH aus Stuttgart.

Weitere Schnelltests vor der Zulassung?

Wie viele Hersteller und welche dort gerade im Zertifizierungsverfahren sind, gilt als Betriebsgeheimnis. Möglicherweise kommen bald noch weitere Tests auf den Markt. Auch das BfArM prüft fortlaufend weitere Anträge auf Sonderzulassung.

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Corona Schnelltests © picture alliance/dpa Foto: Sebastian Gollnow

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Markt | 08.03.2021 | 20:15 Uhr

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