Weniger Menschen im Kreis Dithmarschen als angenommen

Dithmarschen hat zwischen 2011 und 2022 Einwohner verloren. Die Zahl ist um 1.190 auf knapp 133.000 gesunken. Das geht aus den Ergebnissen der in jedem Jahrzehnt einmal stattfindenden Volkszählung hervor, die das Statistische Bundesamt am Dienstag veröffentlicht hat. Damit ist Dithmarschen der einzige Kreis in Schleswig-Holstein, der einen Bevölkerungsrückgang zu verzeichnen hat.
Junge Menschen ziehen weg
Nach Angaben einer Sprecherin des Kreises ziehen vor allem junge Menschen aus Dithmarschen weg - wegen der beruflichen Perspektive. Dieser Trend hält nach wie vor an, dadurch werde die Bevölkerung in Dithmarschen auch immer älter. Ein Drittel der Dithmarscher ist älter als 60 Jahre.
Glückstadt wächst deutlich
Die Einwohnerzahl im Kreis Steinburg hingegen ist um 117 gewachsen, auf 131.000. Glückstadt kam sogar auf ein Plus von 3,8 Prozent. Deutlicher fiel das Wachstum in Nordfriesland aus - mit 5.000 Einwohnern mehr. Allerdings ist die Zahl der ukrainischen Flüchtlinge noch nicht berücksichtigt. Bis Ende 2023 lebten knapp 38.000 Ukrainer in Schleswig-Holstein.
Anteil von SH an der Gesamtbevölkerung größer als gedacht
Unterm Strich ist die Bevölkerungszahl in Schleswig-Holstein jedoch weniger stark gestiegen als von amtlichen Statistikern errechnet. Noch höher klaffen Erwartungen und Wirklichkeit in vielen anderen Ländern auseinander und vor allem bei der Entwicklung der Gesamtbevölkerung. So leben in Deutschland nur 82,7 statt 84,1 Millionen. Das wiederum bedeutet: Der Anteil von Schleswig-Holstein an der Gesamtbevölkerung ist größer als gedacht. Das Land könnte deshalb mehr Geld aus dem Länderfinanzausgleich bekommen.
