Sondersitzung Regio Kliniken Pinneberg: Kommt der Neubau?
In einer Sondersitzung hat der Hauptausschuss des Kreises Pinneberg Mittwoch entschieden, dass sich eine Arbeitsgruppe dauerhaft mit dem möglichen Krankenhausneubau der Regio Kliniken beschäftigen soll.
Im Kreis Pinneberg soll es in absehbarer Zeit nur noch ein zentrales Krankenhaus geben - so zumindest der Plan der Regio Kliniken. Die beiden bisherigen Standorte in Elmshorn und Pinneberg sollen dafür geschlossen werden, an anderer Stelle soll ein kompletter Neubau entstehen. Die entsprechenden Pläne hatte die Klinikleitung vor rund drei Wochen der Kreispolitik vorgestellt.
Mittwoch beschäftigte sich der Pinneberger Hauptausschuss in einer Sondersitzung erneut mit dem Vorhaben, denn noch gibt es viele offene Fragen auf Seiten der Kreispolitik. Der Kreis Pinneberg ist mit 25,1 Prozent Anteilseigner der Regio Kliniken. Die restlichen 74,9 Prozent hält der Klinikkonzern Sana.
Arbeitsgruppe soll sich mit Klinik-Neubau beschäftigen
Einige davon konnten im Verlauf der Sondersitzung geklärt werden. Aber das reiche noch nicht aus, um eine Entscheidung zu treffen, ob es ein Zentralkrankenhaus im Kreis geben soll, erklärte Hans-Helmut Birke, stellvertretender Vorsitzender des Hauptausschusses und Mitglied der SPD-Fraktion, im Anschluss an den zweistündigen Informationsaustausch.
Unter anderem wollte seine Fraktion wissen, ob eine Sanierung der Standorte in Elmshorn und Pinneberg nicht doch kostengünstiger als ein Neubau wäre. Der soll nach den Plänen der Regio Kliniken 400 Millionen Euro kosten, ist aus Sicht der Geschäftsführung aber die beste Option. Denn das Krankenhaus in Pinneberg sei beispielsweise in absehbarer Zeit überhaupt nicht mehr sanierungsfähig, erklärte Geschäftsführerin Regina Hein Mittwochabend. Einen konkreten Standort für ein neues Krankenhaus gibt es noch nicht. Sinnvoll wäre, so Hein, ein Grundstück in der Nähe der A23, um eine gute Anbindung zu haben.
Kritik vor allem an Informationspolitik der Verwaltung
Im Vorfeld und auch Mittwochabend hatten die SPD- und auch die Grünen-Fraktion die Verwaltung dafür kritisiert, ein Gutachten des Gesundheitsministeriums zurückgehalten zu haben. Dieses lag der Verwaltung nach eigenen Angaben seit Juli vor, an die Kreispolitikerinnen und -politiker ging es aber erst im September. Die Verwaltung des Kreises erklärte das damit, dass sich zunächst die "Fokusgruppe Gesundheit" mit dem Gutachten beschäftigt habe, bevor es Mitte September an die Ausschussmitglieder weitergeleitet wurde.
Das Gutachten, das das Gesundheitsministerium in Auftrag gegeben hatte, analysiert die stationäre Versorgung im Kreis Pinneberg. Auch die Gutachter empfehlen einen Neubau.
Es geht um Beteiligung
Das Interesse an der Sondersitzung Mittwochabend war groß. Vor Ort war auch ein Stadtvertreter aus Elmshorn, Pinnebergs Bürgermeisterin war aus dem Urlaub per Video zugeschaltet. Sie und die anderen Anwesenden machten vor allem deutlich, sich in den Prozess einbringen zu wollen. Deshalb entschied der Hauptausschuss einstimmig eine Arbeitsgruppe zu bilden, die sich dauerhaft mit dem möglichen Klinikneubau beschäftigen soll. Die Geschäftsführerin der Regio Kliniken, Regina Hein, hofft, dass der Hauptausschuss im kommenden Frühjahr eine finale Entscheidung trifft.
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