Ein Badeanzug liegt auf der Mauer eines Freibads, dahinter schwimmen Menschen im Becken ihre Bahnen. © picture alliance/dpa | Annette Riedl Foto: Annette Riedl
Ein Badeanzug liegt auf der Mauer eines Freibads, dahinter schwimmen Menschen im Becken ihre Bahnen. © picture alliance/dpa | Annette Riedl Foto: Annette Riedl
Ein Badeanzug liegt auf der Mauer eines Freibads, dahinter schwimmen Menschen im Becken ihre Bahnen. © picture alliance/dpa | Annette Riedl Foto: Annette Riedl
AUDIO: Baden geht in Kiel künftig auch ohne Oberteil (1 Min)

"Oben ohne"-Baden: Kiel stimmt neuer Badesatzung zu

Stand: 17.03.2023 08:06 Uhr

Frauen dürfen in Kiel künftig "oben ohne" in städtischen Schwimmbädern baden gehen. Das hat die Ratsversammlung der Landeshauptstadt am Donnerstagabend beschlossen.

Die Politiker stimmten am späten Abend für eine entsprechende geänderte Badesatzung. Nach Angaben eines Stadtsprechers fiel das Votum mit großer Mehrheit aus. Gegenstimmen gab es nur von der CDU und der AfD. Bisher hieß es in den Regeln, es sei übliche Badebekleidung zu tragen. Nun heißt es: "In den Frei- und Hallenbädern ist die übliche geeignete (d.h. aus nicht-saugenden Stoffen bestehende), mindestens die primären Geschlechtsmerkmale bedeckende Badebekleidung zu tragen." Brüste gehören demnach nicht dazu.

"Oben ohne" gilt dann in den städtischen Schwimmbädern Hörnbad, Schilksee, Katzheide und Eiderbad. Stadtsprecher Arne Gloy sagte NDR Schleswig-Holstein, dass es noch einige Tage dauern werde mit der Umsetzung. Ein genaues Startdatum steht in dem Beschluss nicht drin.

Es geht um Gleichbehandlung der Geschlechter

Die Ratsversammlung hatte schon vor einigen Monaten dafür gestimmt, dass das Schwimmen ohne Bikinioberteil erlaubt werden soll. Es fehlte aber noch die entsprechende Änderung in der Satzung. Mit der neuen Regelung soll nach Angaben der Stadt eine Ungleichbehandlung der Geschlechter vermieden werden. Niemand solle benachteiligt werden.

Personal wurde geschult und sensibilisiert

Nach Angaben des Stadtsprechers Arne Gloy wurde in der Zwischenzeit das Personal der städtischen Bäder geschult und sensibilisiert. Dabei ging es um mögliche sexuelle Belästigung oder andere Konflikte zwischen Badegästen. Die Kieler Schwimm- und Sportstättenbetriebe beabsichtigen laut Stadtrat Gerwin Stöcken (SPD), dazu regelmäßig weitere Schulungen durchzuführen.

Seit mehreren Monaten gibt es deutschlandweit eine Diskussion darüber, ob weibliche Brüste in Schwimmbädern grundsätzlich bedeckt sein müssen. Erst in dieser Woche teilten zum Beispiel die Berliner Bäderbetriebe mit, dass das Schwimmen "oben ohne" für alle Personen gleichermaßen erlaubt sei.

Weitere Informationen
Frauen schwimmen in einem Freibad.picture alliance/dpa | Julian Stratenschulte © picture alliance/dpa | Julian Stratenschulte Foto: Julian Stratenschulte

Kiel: Baden "oben ohne" künftig erlaubt

Die Badeordnung für Schwimmhallen und Freibäder soll überarbeitet werden, um eine Ungleichbehandlung der Geschlechter zu vermeiden. mehr

Eine Sonne aus Sonnencreme auf der Schulter einer Frau. © imago Foto: blickwinkel

Mal nachgefragt: "Oben ohne" für alle im Schwimmbad?

In Göttingen gilt die Regelung an Wochenenden. Bundesweit finden vor allem Männer den Ansatz positiv, zeigt eine Umfrage. mehr

Ein Bikini-Oberteil hängt an einem Handlauf in einem Schwimmbad. © Screenshot

Eimsbüttel: Antrag zu "oben ohne" im Schwimmbad beschlossen

Der Antrag zielt darauf ab, dass Baden "oben ohne" für Frauen ausdrücklich erlaubt wird. Bisher sind die Regeln in Hamburg vage. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 17.03.2023 | 07:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Kiel

Nachrichten aus Schleswig-Holstein

Neumünster: Anke Erdmann, Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, spricht beim Landesparteitag der Grünen Schleswig-Holstein. © dpa Foto: Frank Molter

Grünen-Chefin Erdmann: "Wir prägen die politische Agenda"

Auf dem Landesparteitag der Grünen Schleswig-Holstein in Neumünster hat die Landesvorsitzende eine Bilanz gezogen. mehr

Videos