Letztes Verfahren um Plastik in der Schlei eingestellt
Der Plastik-Skandal an der Schlei hatte Anfang 2018 für viel Aufregung gesorgt. Jetzt hat das Amtsgericht Flensburg das letzte noch laufende Verfahren dazu eingestellt - unter der Auflage, dass ein leitender Mitarbeiter der Schleswiger Stadtwerke 10.000 Euro an gemeinnützige Einrichtungen zahlen muss.
Viereinhalb Jahre ist es her, dass die Verschmutzung der Schlei bekannt geworden ist. Über eine Biogasanlage und die Schleswiger Kläranlage waren damals Millionen kleinster Plastikschnipsel von geschredderten Lebensmittelverpackungen in die Schlei gelangt. Die Reinigung und Entsorgung kostete die Stadtwerke rund zwei Millionen Euro.
Fast alle Beteiligten bleiben straffrei
Straffrei blieb das Unternehmen ReFood, das - noch immer gesetzeskonform - in Nordfriesland nicht verkaufte Lebensmittel mitsamt Verpackung schreddert, nur zum Teil reinigt und das dann für Biogasanlagen vermarktet. Straffrei blieb auch der Geschäftsführer der Schleswiger Stadtwerke Wolfgang Schoofs.
Straffrei bleiben jetzt im letzten Verfahren zwei leitende Mitarbeiter, die erst kurz vor den Vorfällen ihre Position angetreten hatten.
Stadtwerke-Mitarbeiter muss 10.000 Euro zahlen
Nur ein Mitarbeiter muss nun 10.000 Euro an gemeinnützige Zwecke zahlen. Das Gericht stellte fest, dass er durch die Lieferscheine hätte sensibilisiert sein müssen, dass das Material Plastik enthält. Die Kläranlage war nicht in der Lage, die Partikel herauszufiltern. Allerdings setzen sich die Stadtwerke anschließend auch für die Reinigung der Schlei ein, stellt das Gericht fest. Der Vorwurf liege zudem Jahre zurück, somit bestehe kein öffentliches Interesse mehr an einer Strafverfolgung.